Wie Menschen in Charkiw die russische Invasion erleben - ungeschminkt und berührend erzählt:
Wer lesen möchte, wie Zivilisten in der Ukraine die von Putin initiierten schrecklichen Ereignisse dieses Jahres erlebt haben bzw. weiterhin erleben müssen, dem empfehle ich, zu diesem Kriegstagebuch zu
greifen.
Der Autor Gerassimow schildert darin den Alltag und die Erlebnisse seiner Familie in Charkiw…mehrWie Menschen in Charkiw die russische Invasion erleben - ungeschminkt und berührend erzählt:
Wer lesen möchte, wie Zivilisten in der Ukraine die von Putin initiierten schrecklichen Ereignisse dieses Jahres erlebt haben bzw. weiterhin erleben müssen, dem empfehle ich, zu diesem Kriegstagebuch zu greifen.
Der Autor Gerassimow schildert darin den Alltag und die Erlebnisse seiner Familie in Charkiw in der Kriegszeit. Schnell, unter dem Eindruck der ständigen Bedrohung des eigenen Lebens und des Lebens seiner Lieben und dadurch natürlich auch mit starken Gefühlen geschrieben, ist dieses Buch auch schnell zu lesen. Das tut der Eindrücklichkeit der Schilderung keinen Abbruch, sorgt eher dafür, dass dieses Buch mir ungeschminkt und unverstellt erscheint. So ist dies zwar eine sehr persönliche und zwangsläufig subjektive Schilderung, aber es kommen durchaus auch kritische Punkte zur Sprache wie der Umgang mit Plünderern, den ich zwar verständlich, aber absolut nicht akzeptabel finde. Der Autor schreibt im Übrigen sehr überzeugend gegen Putins „Alle-Ukrainer-sind-Nazis“-Märchen an, und geht auch auf den heiklen Punkt Asow-Regiment ein.
Was mir aber besonders gefiel, ist die menschliche Güte, die aus seinen Zeilen spricht, der geschilderte Zusammenhalt vieler Menschen angesichts der Gefahr. Und vor allem: dass auch die Haustiere nicht vergessen werden. Gerassimow schreibt auf seine berührende Weise über die Freundschaften zwischen Menschen und Tieren und wie auch die Tiere unter dem Krieg leiden.
Sehr lesenswert!