Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: In schwärmerischen Tönen beschreibt Mechtild von Magdeburg ihr sehnsüchtiges Verlangen nach ihrem Geliebten, in ihrem Werk "Das fließende Licht der Gottheit". In diesem um etwa 1250 erschienen Buch schildert Mechtild ihre mystischen Erfahrungen, die Vereinigung ihrer Seele mit Gott, als einen höchst erotischen Akt. Doch handelt es sich hierbei um Worte beeindruckender poetischer Schönheit oder sind es die Äußerungen einer blasphemischen Verrückten? Im Folgenden sollen einerseits die Problematiken der Bildersprache Mechtilds thematisiert, andererseits aber auch ein Versuch unternommen werden, den Wert dieses Werkes zu beurteilen. Um die Einzigartigkeit der Bildersprache Mechtilds verstehen zu können, ist es zunächst notwendig, die historischen Gegebenheiten dieser Zeit nachzuvollziehen. Das Frühmittelalter stand ganz im Zeichen der eschatologischen Naherwartung Gottes, der Apokalypse. Gläubige Christen erwarteten in naher Zukunft den Anbruch eines neuen Zeitalters, das mit Ängsten vor dem Jüngsten Gericht, einer Verurteilung zu einem Leben im Fegefeuer oder gar der Verdammnis in die Hölle einherging. Es dominierten Vorstellungen von Gott als ein unnahbarer, strafender Herrscher, ein allmächtiger, gefürchteter Gott, die Vorstellung eines "rex tremendus".
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