Die Fifth Avenue im Herzen New Yorks ist die Hauptstraße des 20. Jahrhunderts. Schnurgerade geht ihr Lauf durch die Kulturgeschichte der Moderne. Einige der berühmtesten Museen der Welt liegen an ihr und epochale Bauwerke wie das Empire State Building. Stephan Wackwitz folgt ihr von einem unscheinbaren Verkehrskreisel in Harlem bis in die Künstlerwelten von Greenwich Village. Er trifft die mächtigen Kuratoren des Metropolitan Museum, erhält Zugang zu den Wohnungen der Superreichen am Central Park und beschreibt die exaltierten Bewohnerinnen von Midtown Manhattan. Und zeichnet in einzigartig persönlicher Weise das Bild eines von Erinnerungen, Träumen, Sehnsüchten und Visionen unaufhörlich belebten Weltboulevards.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Auf eine Wanderung entlang der New Yorker Prachtmeile begibt sich Rezensent Dirk Knipphals in Stephan Wackwitz' Essay "Fifth Avenue". In Erwartung eines gemütlichen Spaziergangs muss der Rezensent schnell feststellen, dass der Autor sich einiges vorgenommen hat: Die Fifth Avenue ist für ihn Hauptstraße der Moderne und des zwanzigsten Jahrhunderts, an der sich die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts ablesen lasse. So erzähle Wackwitz bei seinem Streifzug durch Harlem von den Anfängen des Ragtime in einer schwarzen Regimentskapelle und der Bedeutung des Jazz für die Anerkennung der schwarzen Kultur. Oder er bemerke in den Wohnungen der "Superreichen" an der Upper East Side, wie sehr die Innenarchitektur Manhattans an den britischen Landhausstil des 18. Jahrhunderts angelehnt sei. Wackwitz schildere seine Erlebnisse einerseits mit einer an Verliebtheit reichenden "Wahrnehmungsemphase", so der Kritiker, andererseits mit einem außergewöhnlichen Intellekt, der jeden Winkel inneren Erlebens ausleuchte. Dies zeige auch der Versuch anhand der Beschreibung einer Liebesgeschichte die Mentalität der Bewohner Manhattans nachzuvollziehen. Mit "gedanklicher Lässigkeit und Beweglichkeit" erschaffe der Autor ein kleines Kunstwerk, so der hingerissene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Andrea Köhler preist Stephan Wackwitz' Essay über die New Yorker Fifth Avenue, der unter der Feder des Autors ganz neue Tiefe abgewonnen wird, wie sie feststellt. Über die "berühmteste Einbahnstraße der Welt" ist schon viel geschrieben worden, Wackwitz beweist aber einen höchst eigenwilligen Blick, indem er in der Fifth Avenue nicht nur eigene Kindheitserinnerungen, sondern die historischen und kulturgeschichtlichen Aufbruchs- und Verfallserscheinungen des 20. Jahrhunderts aufspürt, so die Rezensentin eingenommen. Insbesondere die "höchst reflektierte Anteilnahme", mit der der Autor sich den Museen und Kunstsammlungen widmet, offenbart ein zwiespältiges Verhältnis zur Kunst, das sich Wackwitz zweieinhalbjährig einpflanzte, als er mit seiner Mutter, einer aufstrebenden Modezeichnerin, nach New York zog, erfahren wir. Köhler ist dem Autor sehr gefesselt auf seinen Streifzügen durch New York gefolgt und seine Erzählung sendet für sie ein "betörend romantisches Echo" aus, besonderes wenn sie sich den Kontrast von Wackwitz' Stadtbild zum zeitgenössischen New York vor Augen führt.
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