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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Das komische Theaters im Spanien des 18. Jahrhunderts ist, ähnlich wie auch in Italien, durch eine gewisse Zweigleisigkeit gekennzeichnet: Einerseits orientiert sich das hochliterarische Theater an Vorbildern wie Molière und Einflüssen wie der Didaktik der Aufklärung, andererseits leben traditionelle und volkstümliche Elemente weiterhin fort. Anders aber als in Italien, wo…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Das komische Theaters im Spanien des 18. Jahrhunderts ist, ähnlich wie auch in Italien, durch eine gewisse Zweigleisigkeit gekennzeichnet: Einerseits orientiert sich das hochliterarische Theater an Vorbildern wie Molière und Einflüssen wie der Didaktik der Aufklärung, andererseits leben traditionelle und volkstümliche Elemente weiterhin fort. Anders aber als in Italien, wo sich ein Erstarren der venezianischen Commedia dell'arte bemerkbar macht, erlebt Spanien die Verselbständigung des género menor in Form von entremeses und sainetes, die sich zum Gegengewicht des género mayor entwickeln und in den unteren Volksschichten ihr treuestes Publikum, in den Theaterreformern aber auch ihre vehementesten Gegner finden. Im Gegensatz zum kulturell wegweisenden Frankreich weist Spanien eine lange Tradition des humorvollen Theaters auf; gleichzeitig wirkt sich der starke französische Kultureinfluß seit dem am Anfang des 18. Jahrhunderts ausgetragenen Erbfolgekrieg deutlich auf die Entwicklung des hochliterarischen Theaters aus, was nicht nur zu Spannungen und Konkurrenzsituationen, sondern durchaus auch zu einem Miteinander der beiden Gattungen auf der Bühne führt, denn die kurzen entremeses und sainetes werden zwischen den Akten der abendfüllenden Klassiker aufgeführt und symbolisieren damit den Ausgang der comedia antigua des Siglo de Oro, deren Hauptanliegen ebenfalls das delectare, das Erfreuen und Unterhalten des Zuschauers, war, ohne den moralisierenden und didaktischen Anspruch der comedia nueva, die dem Aspekt des delectare den des docere an die Seite stellt. Auffällig ist, daß die klassischen Werke des Siglo de Oro, vor allem die Stücke Calderóns, nun als refundiciones aufgeführt werden, und dies bedeutet, daß sie dem zeitgenössischen Geschmack angepaßt und immer mehr auf die Unterhaltung ausgerichtet sind. Insgesamt kann beobachtet werden, daß die monarchischen und religiösen Elemente zunehmend aus der Mode geraten und daß gerade die Zwischenspiele viel zum allgemeinen Theatererfolg beitragen. Dabei entstehen aus den traditionellen entremeses (die 1780 wegen ihrer Obszönität verboten werden) die gesprochenen (sainetes) und gesungenen (tonadillas) Zwischenspiele.

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