Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931) zählt zweifellos zu den bekanntesten Namen der Filmgeschichte, seine herausragende Bedeutung für die Geschichte des deutschen und internationalen Films ist unumstritten. Zu den Regisseuren, die maßgeblich von Friedrich Wilhelm Murnau beeinflusst wurden, gehören Alfred Hitchcock, Jean Renoir, Marcel Carné, Eric Rohmer, Werner Herzog und Terrence Malick. Vor dem Hintergrund der entschiedenen Modernität der Filme seines großen Weimarer Antipoden Fritz Lang hat die Forschung dabei das Murnau-Bild eines 'tragischen Romantikers' bzw. 'melancholischen Poeten' des Kinos gezeichnet und dessen Züge vornehmlich am Beispiel einiger weniger Filme herausgearbeitet, vor allem "Nosferatu" (1921/22), "Faust" (1926), "Sunrise" (1927) und "Tabu" (1931). Der Band möchte das vorherrschende Murnau-Bild hinterfragen, wo nötig korrigieren und sein Werk neuen Zugängen öffnen. Dazu befassen sich die Beiträge nicht nur mit einzelnen Filmen Murnaus, sondern unternehmen werkübergreifende thematische, motivische und ästhetische Erkundungen. In ihnen sollen neue Konstellationen sichtbar gemacht sowie Kontexte und Perspektiven erschlossen werden, die bisher nicht im Fokus der Beschäftigung mit Murnau gestanden haben.
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