Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "I like the idea that everything has a surface which hides much more underneath. Someone can look very well and have a whole bunch of diseases cooking: there are all sorts of dark, twisted things lurking down there. I go down in that darkness and see what`s there." Mit dieser Aussage verweist der Regisseur David Lynch selbst darauf, dass der Bereich, den seine Filme untersuchen, das Unbewusste ist. Ein Spiel mit der Psyche ist ein Spiel mit dem Unterbewussten, mit dem Verborgenen und nicht Sichtbaren. Doch wie kann so etwas filmisch umgesetzt und zugleich die Psyche des Protagonisten aufgezeigt und die des Rezipienten verunsichert werden? Ein Beispiel für ein Film dieser Art ist Blue Velvet aus dem Jahr 1986 von David Lynch. Die Filme des Regisseurs sind teilweise so aufgebaut, dass sie keine allgemeingültige Auflösung beinhalten, sondern vielmehr Raum für verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bieten. Ferner bleibt unklar, ob Lynch selbst eine Lösung seiner Filme hat. Ebenso scheint dies bei Blue Velvet der Fall zu sein. Der Rezipient muss sich seine eigene Lösung für das filmische Rätsel suchen. Denn wie viele Mindgame Filme, spielt auch dieser mit den Grenzen von Traum und Wirklichkeit. Das Paradoxe an Blue Velvet ist vor allem der Aufbau der Handlung, da der Film in zwei Filmwelten eingeteilt werden kann, jedoch unklar bleibt, inwiefern die Teile als Imagination tatsächlich gedeutet werden können. Im ersten Teil dieser Arbeit werden die Begriffe des Realen, des Imaginären und des Symbolischen nach Lacan und Baudrillard definiert. Darauffolgend wird im Hauptteil untersucht, inwiefern der Film Blue Velvet im Spannungsfeld dieser Begrifflichkeiten aufgespannt werden kann. Dadurch soll eine weitere Lesart des Films aufgezeigt werden.