Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,3, Universität zu Köln (Seminar für Genossenschaftswesen), Veranstaltung: Betriebswirtschaftslehre, Sprache: Deutsch, Abstract: Krankheit gilt weltweit als die häufigste Ursache für Armut und stellt eine große Herausforderung für die Menschheit dar. Die Armutsbekämpfung nimmt eine zentrale Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit ein. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass die Halbierung der Armut bis zum Jahre 2015 das erste Ziel der Millenniums-Entwicklungsziele ist. Mit diesem Ziel geht die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen als Menschenrecht einher, welche erstmals 1978 in der „Alma-Ata Deklaration“ gefordert wurde. Bis heute stellt der Schutz vor den krankheitsbedingten, finanziellen Auswirkungen, besonders von Personen außerhalb des formellen Sektors, weltweit einen wesentlichen Aspekt der Entwicklungspolitik dar. Finanzieller Schutz einkommensschwacher und benachteiligter Bevölkerungsschichten ist ein entscheidendes Element der Armutsreduzierung und rechtfertigt gleichzeitig die Existenz von Mikrokrankenversicherungen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit mit dem Titel „Finanzieller Schutz armer Bevölkerungsschichten durch Mikrokrankenversicherungen in Indien – Eine empirische Analyse“ besteht darin, die finanziellen Auswirkungen krankheitsbedingter Kosten und Schutzfunktionen von Mikrokrankenversicherungen zu erläutern. Ferner soll ein theoretischer Überblick über Gesundheitsausgaben und deren Auswirkungen hinsichtlich Armut im Allgemeinen und speziell im indischen Kontext gegeben werden, um anschließend eine empirische Analyse anhand von Daten einer Haushaltsbefragung im Rahmen des Projektes „Strengthening Micro Health Insurance Units for the Poor in India“ durchzuführen. Bislang existieren nur wenige Studien zu dieser Thematik und Daten zur Weiterentwicklung des Mikroversicherungssektors werden dringend benötigt. Anhand der erhobenen Daten soll überprüft werden, ob die in den jeweiligen Regionen Indiens tätigen Mikrokrankenversicherungen ihre Mitglieder finanziell effektiv vor den krankheitsbedingten Konsequenzen schützen. Es wird dabei die Perspektive der Versicherten bzw. Nicht-Versicherten eingenommen und nicht die Effizienz (Kosten-Nutzen-Analyse) der einzelnen Organisationen untersucht.