Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Basel II hat in den letzten Jahren eine intensive öffentliche Diskussion ausgelöst, wie es zuvor noch kein anderer Fachbegriff des Bankenaufsichtsrechts getan hat. Das am 3. 6. 1999 vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht veröffentliche Konsultationspapier diente als Ausgangspunkt, um die Eigenkapitalvereinbarung von 1988 zu reformieren. Grund der Diskussion sind die Veränderungen in der Kreditvergabepraxis, die Basel II mit sich bringt. Die Differenzierung des zu hinterlegenden Eigenkapitals anhand des Kreditrisikos erfordert ein gutes Rating von den Kreditnehmern. Allerdings wird dieses wesentlich von der Eigenkapitalquote bestimmt, welche im deutschen Mittelstand traditionell sehr gering ist. Über 99% der deutschen Unternehmen können der Gruppe der KMU zugeordnet werden. Zudem ist auch immer wieder von der Benachteiligung des deutschen Mittelstands zu hören oder auch von einem drohenden „Credit Crunch“ verbunden mit einer „Finanzierungskrise des Mittelstandes“. Die Finanzierungsstruktur des deutschen Mittelstandes im internationalen Vergleich rechtfertigt es, aufgrund des Stellenwerts der Kreditfinanzierung von einer erhöhten Belastung deutscher Mittelständler zu sprechen. Daher verwundert die lang anhaltende öffentliche Diskussion über Basel II nicht. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarungen auf deutsche mittelständische Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf deren Finanzierung, zu untersuchen. Hierbei sollen alternative Finanzierungsformen zur traditionell Kreditfinanzierung aufgezeigt werden. Anschließend sollen diese dann kritisch beurteilt und ihre praktische Relevanz betrachtet werden.