Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Finanzkrise offenbarten sich die Nachteile der gemeinsamen Währung in der Eurozone. Dabei wurden die Mitgliedstaaten unterschiedlich stark von der Krise getroffen. Die EU reagierte mit mehreren Maßnahmen - diese werden in der Arbeit näher beleuchtet - auf Haushaltsdefizite und auf Leistungsbilanzungleichgewichte. Wohlfahrtssysteme sind durch die Krise, aber auch durch EU-Vorgaben unter Druck geraten. Wie haben sie darauf reagiert? Diese Arbeit geht dieser Frage unter Berücksichtigung der historisch gewachsenen, unterschiedlichen Sozialstaatstypen nach. Konkret werden in der Arbeit die Entwicklungen Irlands und Spaniens betrachtet - typische Vertreter einerseits der angelsächsischen, andererseits der südeuropäischen Ökonomien. Eine Generalisierung der Ergebnisse ist aufgrund der Fallauswahl dennoch nicht möglich. In der Arbeit wird gezeigt, dass sich die Vorgaben der "Troika" aus EU-Kommission, EZB und IWF durchaus auf die Geschwindigkeit der (im Übrigen ähnlichen) Reformen beider Staaten auswirkte, die Reformen aber v.a. den Überzeugungen der jeweiligen Regierungen geschuldet sind - und damit also nicht allein durch Zwang von außen zustande kamen. Durch die Finanzkrise seit 2007 verloren Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ihre Eigenheime und Arbeitsplätze. Auch wenn vereinzelt kommentiert wird, diese Krise, die sich danach insbesondere in der Eurozone zur Staatsschuldenkrise ausweitete, sei nichts Besonderes gewesen, wie etwa der FAZ-Journalist Rainer Hank, so halten andere dagegen, dass die „Great Recession“ die schlimmste Krise seit der von 1929 ist.