Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Universität Kassel (BWL und VWL), Veranstaltung: Grund- und Integrationsmodul, Sprache: Deutsch, Abstract: Anleger an den Kapitalmärkten sind seit jeher auf der Suche nach der Kristallkugel des Kapitalmarktes, die ihnen vorhersagt, wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln werden. Außerordentliche Gewinne erwarten denjenigen, dem es gelingt, dauerhaft richtige Prognosen abzugeben und anhand derer zu investieren. Diesbezüglich ist das Interesse an Finanzmarktanalysen enorm groß, wobei sich dabei in erster Linie die Fundamentalanalyse und die Technische Analyse durchgesetzt haben. Der amerikanische Ökonom Burton Malkiel stellt in seinem Werk „A Random Walk Down Wall Street“ die Konzeption der Technischen Analyse in Frage und schließt sich damit einem breiten Feld von Wirtschaftswissenschaftlern an. Grund zur Kritik bietet insbesondere die Annahme der Existenz von Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten. Ist ein Markt dahin gehend effizient, hat dies jedoch ausschlag-gebende Konsequenzen für die Sinnhaftigkeit sämtlicher Aktienanalysemethoden. Seitdem befasst sich die Wissenschaft mit einer grundlegenden Frage: Besteht eine Möglichkeit den Markt mittels durchdachter Anlagestrategien „zu schlagen“ oder gleicht die Aktienprognose lediglich einem Glücksspiel? Der aus der Effizienzmarkttheorie resultierende Kritikpunkt seitens der Wissenschaft bezüglich der Technischen Analyse soll in der vorliegenden Arbeit auf seine Stichhaltigkeit untersucht werden. Angesichts dessen soll zum einen analysiert werden, woraus die Kritik an der Technischen Analyse im Zusammenhang mit informationseffizienten Kapitalmärkten hervorgeht. Zum anderen soll der gegenwärtige Entwicklungsstand der technischen Analyse ermittelt werden. Im Zuge dieser Arbeit wird der starke Widerspruch zwischen der Technischen Analyse und dem Konzept der Theorie effizienter Märkte ersichtlich. Dieser resultiert aus der Grundannahme der Effizienzmarkthypothese, die besagt, dass frei verfügbare Informationen nicht zu systematischen Überrenditen verhelfen. Diese Erkenntnis verdeutlicht, dass es neben einer Beurteilung der Glaubwürdigkeit dieser Analyseform bedeutend ist, festzustellen, ob die Hypothese in der Lage ist, die Realität auf den Aktienmärkten hinreichend abzubilden. Aufgrund dessen gilt es zu hinterfragen, ob die Technische Analyse derweil ihre Existenzberechtigung durch eine empirische Evidenz für Informationseffizienz auf den Kapitalmärkten verloren hat oder ob die in diesem Zusammenhang an ihr ausgeübte Kritik lediglich der Ausdruck einer bislang unbestätigten Vermutung ist.