Die Bewertung ganzer Unternehmen ist wegen ihrer hohen Komplexität und großen finanziellen Bedeutung bei Unternehmenskäufen und Fusionen eine wichtige Disziplin der Betriebswirtschaftslehre. Unter dem Eindruck der Shareholder-Value-Diskussion gewinnen seit einigen Jahren Auffassungen von einem quasi-objektiven, "marktorientierten" Unternehmenswert an Verbreitung, die in vielerlei Hinsicht einen Rückschritt gegenüber den in Deutschland erreichten Forschungsstand bedeuten. Thomas Hering setzt diese auf idealisierten Kapitalmarktvorstellungen beruhende Marktwertlehre in Beziehung zur investitionstheoretisch begründeten subjektiven Wertlehre, die den Unternehmenswert funktional (d. h. aufgabenbezogen) definiert, und führt beide zu einer einheitlichen Bewertungstheorie zusammen. Hierzu formuliert er ein allgemeines Zustands-Grenzpreismodell (ZGPM), das nicht nur einen Beitrag zur Integration der Investitions- und Finanzierungstheorie leistet, sondern auch praktische Schätzungen von Unternehmenswerten ermöglicht.
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