»Finn’s Hotel«, so hieß das Hotel, in dem Nora Barnacle, die spätere Ehefrau von James Joyce, als Zimmermädchen arbeitete. Ganz am Anfang der Überlegungen, aus denen »Finnegans Wake« hervorgehen sollte, fragte sich Joyce: Wie wäre es, wenn man Irlands Vergangenheit in den Träumen des am Ufer der Liffey schlafenden mythischen Helden Finn McCool Revue passieren ließe? Das Buch »Finn’s Hotel« besteht aus einer Folge von Fabeln, kurzen, prägnanten Prosatexten zu den entscheidenden Momenten der irischen Geschichte, beginnend mit der Ankunft St. Patricks auf der Grünen Insel im Jahr 432: des Heiligen, der Irland bekehrt? Nein, Irland bekehrt ihn – zu allem, was irisch ist. Joyce schrieb die zehn Episoden 1923, ein halbes Jahr, nachdem er sich vom »Ulysses« befreit und lange bevor er einen genaueren Plan für »Finnegans Wake« gefasst hatte. Danis Rose suchte die im Nachlaß der »Finnegans Wake«-Papiere verstreuten Geschichten zusammen. Er begründete ihre Einheit und Eigenständigkeit. 2013 erschien Finn’s Hotel: ein neues, unbekanntes, erstaunliches Werk von James Joyce.»
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Werner von Koppenfels vermisst eigentlich nur das Original in dieser Ausgabe von insgesamt elf frühen Prosatexten von James Joyce. Davon abgesehen entdeckt er im Band Bezüge zur irischen Geschichte und Mythologie, vor allem aber eine Nähe zu "Finngans Wake", die ihn entzückt. Auch wenn nur wenig vom hier zu Lesenden wirklich "unentdeckt" ist und auch von einer eigenen, vom Autor geplanten Textsammlung nur schwerlich zu reden ist, wie Koppenfels findet, bereitet die Sammlung aus Hochkomischem, Parodistischem dem Rezensenten Genuss. Die Tatsache, dass Joyce hier noch weniger wortspielerisch zu Werke geht und die Übersetzung durch Friedhelm Rathjen machen Koppenfels die Lektüre leicht und lustvoll.
© Perlentaucher Medien GmbH
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» ... Friedhelm Rathjen hat die Texte jetzt auch in ein fabelhaft wortspielerisches Kunstdeutsch übersetzt.« Peter von Becker Der Tagesspiegel 20141221