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Die jüdische Dichterin Gertrud Kolmar wurde 1943 deportiert und in Auschwitz umgebracht. Nach dem Krieg machte sich im Westen Deutschlands Hermann Kasack um ihr Werk verdient. Im Osten tat dies Uwe Berger, der auch die Erzählung FLAMMEN über sie schrieb. Dabei benutzt er das authentische Material, die Briefe an ihre Schwester, die wenigen Lebensdaten, und er erfüllt das Datengerüst mit seiner Fantasie. Das sind vor allem die Gespräche, der Name Joseph, nicht der Fakt, ihre Leidensgefährtinnen, die Umstände ihres Todes in Auschwitz. Uwe Berger zeichnet eine sensible und entschlossene Frau. An…mehr
Die jüdische Dichterin Gertrud Kolmar wurde 1943 deportiert und in Auschwitz umgebracht. Nach dem Krieg machte sich im Westen Deutschlands Hermann Kasack um ihr Werk verdient. Im Osten tat dies Uwe Berger, der auch die Erzählung FLAMMEN über sie schrieb. Dabei benutzt er das authentische Material, die Briefe an ihre Schwester, die wenigen Lebensdaten, und er erfüllt das Datengerüst mit seiner Fantasie. Das sind vor allem die Gespräche, der Name Joseph, nicht der Fakt, ihre Leidensgefährtinnen, die Umstände ihres Todes in Auschwitz. Uwe Berger zeichnet eine sensible und entschlossene Frau. An ihre Schwester schreibt sie, dass sie den Weg gehe, der ihr von innen her bestimmt ist. Die gewaltigen Bilder ihrer Poesie sprechen für sich: Mag sein, sie haben meinen Traumwald nicht Mit Blättern, die sich langsam müde färben, Und nicht die kahle Straße vorm Gesicht, Darauf ich täglich wandre in mein Sterben.
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Autorenporträt
Uwe Berger wurde 1928 in Eschwege geboren. Seine Jugend verlebte er in Emden und Augsburg. Mit 15 Jahren war er Flakhelfer bei Berlin. Anfang 1945 meldete er sich, um nicht zur Waffen-SS gezogen zu werden, freiwillig zur Kriegsmarine. Im selben Jahr wurde er vorzeitig aus britischer Gefangenschaft entlassen. Während seines Studiums in Berlin (Germanistik, Kunstwissenschaft) arbeitete er im Volk und Wissen Verlag. Bald darauf wurde er in den Aufbau-Verlag geholt. Wegen eines positiven Gutachtens zu Hanns Eisler ("Johann Faustus") maßregelte ihn die SED. Ermutigt sah er sich von Friedrich Wolf und Jahre danach von dem Schriftsteller und späteren estnischen Staatspräsidenten Lennart Meri. Literarisch bedeutsame Reisen nach Nordrussland (Nowgorod) und Mittelasien, nach Sibirien und anderen Ländern unternahm er mit seiner Frau und Gefährtin. Bibliografie Lyrik und Prosa Die Einwilligung. Sechs Erzählungen. Aufbau-Verlag, Berlin 1955 Straße der Heimat. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1955 Der Dom in dir. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1958 Der Erde Herz. Gedichte. Aufbau-Veriag, Berlin 1960 Hütten am Strom. Gedichte 1946-1961. Aufbau-Verlag, Berlin 1961 Rote Sonne. Skizzen und Aufzeichnungen. Aufbau-Veriag, Berlin 1963 Mittagsland. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1965 Gesichter. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1968 Die Chance der Lyrik. Aufsätze und Betrachtungen, Aufbau-Verlag, Berlin 1971 Bilder der Verwandlung. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1971 Arbeitstage. Aus dem Tagebuch 1964-1972. Aufbau-Verlag, Berlin 1973 Feuerstein. Gedichte. Auswahl und Nachwort von Armin Zeißler. Reclam Verlag, Leipzig 1974 Lächeln im Flug. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1975 Backsteintor und Spreewaldkahn. Märkische Landschaften, Aufbau-Verlag, Berlin 1975 Nebelmeer und Wermutsteppe. Begegnungen. Aufbau-Verlag, Berlin 1977 Zeitgericht (Gedichte 1946-1975). Miiitärverlag der DDR, Berlin 1977 Leise Worte. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1978 Der Schamanenstein. Menschen und Orte. Aufbau-Verlag, Berlin 1980 Lächeln im Flug. Ausgewählte Gedichte (1946-1978; russisch, mit einem Vorwort von Lew Ginsburg). Verlag Progress, Moskau 1980 Nur ein Augenblick. 99 Reiseskizzen. Aufbau-Verlag, Berlin 1981 Auszug aus der Stille. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1982 Das Verhängnis oder Die Liebe des Paul Fleming (Roman). Aufbau-Veriag, Berlin 1983 Die Neigung. Roman. Aufbau-Verlag, Berlin 1984 In deinen Augen dieses Widerscheinen. Gedichte. Aufbau-Verlag, Berlin 1985 Woher und wohin. Aufsätze und Reden 1972-1984. Aufbau-Verlag, Berlin 1986 Das Gespräch der Delphine. Tierverse. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1986 Weg in den Herbst (Erinnerungen). Aufbau-Verlag, Berlin 1987 Traum des Orpheus. Liebesgedichte 1949-1984. Aufbau-Verlag, Berlin 1988 Rank saatus ehk Paul Fleming! armastus (estnisch, Übersetzung von Heigi Loik). Eesti Raamat, Tallinn 1988 Last und Leichtigkeit. Oden. Aufbau-Verlag, Berlin 1989 Flammen oder Das Wort der Frau. Erzählung. Aufbau-Verlag, Berlin 1990 Suche nach mehr. Roman. 1989-1991. Unveröffentlicht Atem. Liebesgedichte und Grafiken. Mauer Verlag, Rottenburg a/N 2003 Räume. Verse und Bilder. Mauer Verlag, Rottenburg a/N 2004 Pfade hinaus. Episoden der Erinnerung. Mauer Verlag, Rottenburg a/N 2005 Wegworte. Gedichte und Zeichen. Zwiebelzwerg Verlag, Willebadessen 2006 Kater-Vater. Sinngedichte. Zwiebelzwerg Verlag, Willebadessen 2006 Den Granatapfel ehren, Hundert Gedichte 1946 - 1989. Mit Skizzen des Verfassers. Zwiebelzwerg Verlag, Willbadessen 2007 Du wirst sein. Gedichte und Zeichen. Mit Skizzen des Verfassers. Zwiebelzwerg Verlag, Willebadessen 2010 Vom Sinn. Nachlese. Zwiebelzwerg Verlag, Willebadessen 2011/2012 Tagebücher seit 1972. Unveröffentlicht Essays und Rezensionen (Auswahl) Von der Verzweiflung (Wolfgang Weyrauch; An die Wand geschrieben). Aufbau, Heft 2/1951 Zwei Dichter unserer Zeit. Zum 50. Geburtstag von Peter Huchel und Erich Arendt. Aufbau, Heft 4/1954 Vergangen und gegenwärtig (Karl Löwith). Sinn und Form, Heft 5/1965 Zum Bild Gertrud Kolmars, Sinn und Form, Heft 2/1972 Zur Literaturgeschichte der DDR. Sinn und Form, Heft 6/1977 Gegenwart der Klassik (Wolfgang Heise). Sinn und Form, Heft 6/1980 Für richtiges Lesen. Brief. Neue Deutsche Literatur, Heft 12/1980 Schritt zur Welt. Lyrik junger Autoren. Neue Deutsche Literatur, Heft 9/1981 Gedichte gegen den Krieg und für eine humane Welt (zum 90. Geburtstag von Nelly Sachs).
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