Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,3, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Chancen und Herausforderungen können sich aus dem Übertrag der Erkenntnisse des Flipped Classroom von der allgemeinbildenden Schule auf die Berufsschule ergeben? Nicht zuletzt durch die Corona-Krise erfährt der Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht ein großes Wachstum. Doch eine besondere Anwendungsmöglichkeit wurde vielen Lehrerinnen und Lehrern durch die pandemiebedingten Schulschließungen quasi aufgezwungen. Den Einsatz von Digitalen Medien für die Inhaltsvermittlung, mit welchen die Schülerinnen und Schüler (SuS) sich die Fachinhalte von zuhause selbst aneignen. Die Auslagerung der Inhaltsvermittlung aus dem Unterricht in die Heimarbeit, unter Zuhilfenahme digitaler Medien, wurde jedoch schon vor der Corona-Pandemie in der schulischen und hochschulischen Lehre praktiziert und in Kombination mit einem schülerzentrierten und anwendungsorientierten Unterricht in der Präsenzphase spricht man vom sog. „Flipped Classroom“, also einem „umgedrehten Klassenzimmer“. Die Idee dafür entstand schon Anfang der 2000er , jedoch begann der Aufstieg des Flipped Classroom als Forschungsgebiet nach der Veröffentlichung des Buches „Flip your Classroom“ zweier Amerikanischen High-School Lehrer im Jahr 2012, einer rasant steigenden Beliebtheit, wie die Anzahl der veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten ab diesem Zeitpunkt zeigt. Obwohl die Teilzeit Berufsschule mit knapp 1,4 Millionen SuS einen signifikanten Anteil der SuS in Deutschland unterrichtet , findet diese Schulform bisher kaum Beachtung im Hinblick auf den Einsatz des Flipped Classroom. Die SuS die hier unterrichtet werden, sind Auszubildende (Azubis) und das Ziel der Berufsschule ist es, den SuS neben den nötigen Fachkompetenzen auch Sozial- und Selbstkompetenzen zu vermitteln. Diese Kompetenzen sind wichtig, damit sie für zukünftige Anforderung an die sich ständig weiterentwickelnde Weltwirtschaft ein breit aufgestelltes Repertoire an Kompetenzen und Fähigkeiten aufweisen, um auch in sich ändernden Berufsbildern beschäftigungsfähig zu bleiben. Da aus dem generellen Ansatz des Konzepts und der Forschung zum Flipped Classroom an allgemeinbildenden Schulen hervorgeht, dass neben Fachkompetenzen durch die Lernvideos auch Sozialkompetenzen durch die Gruppenarbeit und Selbstkompetenzen durch das eigenverantwortliche Lernen gefördert werden können, ist es naheliegend, die Chancen und Herausforderungen des Einsatzes des Flipped Classroom an der Berufsschule zu erforschen.