Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Wirtschaftsinformatik und Neue Medien), Sprache: Deutsch, Abstract: Keine Innovation hat die Gesellschaftsstrukturen in den letzten Jahrzehnten so schnell verändert wie das Internet. Der Trend zur Kommunikations- und Informationsgesellschaft sowie die ständig wachsende Nutzung des Internets rufen immer mehr neue Anbieter und Anwendungen auf den Markt. Begriffe wie „E-Commerce“, „Onlinehandel“ oder „Onlineshopping“ haben sich etabliert und sind fester Bestandteil des täglichen Vokabulars geworden. Unternehmen streben im Internet eine Optimierung der Kommunikation mit ihren Kunden an. Sie besitzen deshalb ein Interesse daran, zu erfahren, wie die Nutzer mit dem Medium umgehen, welche Zielsetzungen sie haben, sprich wie sie sich verhalten. Eine der oft angewendeten Theorien bei der Erklärung von Verhalten im Web ist die aus der Motivationspsychologie stammende Flow-Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi (1990), die vor allem von Ghani (1995), Ghani und Deshpande (1994), Ghani et al. (1991), Hoffman und Novak (1996), Novak et al. (1998), Trevino und Webster (1992), Webster et al. (1993) und Mahnke et al. (2012) auf den Webkontext übertragen wurde. Mit Flow ist vor allem der Zustand des (selbst-)reflexionsfreien gänzlichen Aufgehens in einer glatt laufenden Tätigkeit gemeint, bei der man trotz voller Kapazitätsauslastung das Gefühl hat, den Handlungsablauf noch gut unter Kontrolle zu haben Rheinberg 2008, S. 153). Zeit und Ort werden vergessen und die agierende Person wird von der Aktivität völlig absorbiert (Csikszentmihalyi 1975; Rheinberg und Vollmeyer 2003, S. 163). Die Untersuchungen von Chen et al. (1999), Novak et al. (2000), Rettie (2001) und Pace (2004) zeigen, dass ca. 50 Prozent der befragten Webnut-zer bereits im Web im Flow-Zustand waren. Flow beim Surfen im Internet ist sowohl aus der Sicht eines Users als auch aus der eines Anbieters interes-sant. Für das Verhalten von Webnutzern spielt Flow eine wichtige Rolle, weil im Flow-Zustand auch ursprüngliche Bedürfnisse in den Hintergrund treten und auch trotz schon befriedigter Bedürfnisse in guter Stimmung weiter gesurft wird (Wenzel 2001, S. 81). Für die Betreiber von Webseiten ergeben sich positive Nebeneffekte, wenn User im Flow-Zustand surfen. Die zahlreichen Forschungsergebnisse belegen, dass die positiven subjektiven Erfahrungen, die durch Flow entstehen, sich in einer erhöhten zukünftigen Nutzung des Internets bemerkbar machen.