Willkommen in der Welt grenzenloser Magie! Morrigan Crow ist verflucht, an ihrem 11. Geburtstag zu sterben. Doch als die Zeiger auf Mitternacht zulaufen, wird sie vom wunderbar seltsamen Jupiter North gerettet und in sein Hotel in der geheimen Stadt Nevermoor gebracht. Dort gibt es riesenhafte, sprechende Katzen, Zwergvampire und echte Freunde für Morrigan. Doch sie muss schwierige Prüfungen bestehen, um in ihrem neuen Zuhause bleiben zu dürfen, und außer ihr scheint hier jeder ein besonderes Talent zu haben. Oder kann Morrigan vielleicht mehr, als sie ahnt? Bildgewaltig und fantasievoll: Band 1 der international gefeierten Kinderbuch-Saga entführt die Leser in ein einzigartiges Wunderland voller Magie und Abenteuer.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.08.2018Die letzte Nacht in Potterland
Schrill, bunt, verrückt – Fantasy nach bewährtem Vorbild
Überschwemmung und Feuer, Tod und Zerstörung, wo Morrigan ist, ist die Katastrophe nicht weit, und jeder in der Republik Wintersea weiß, warum das so ist: Es liegt am Fluch. Zu dem gehört allerdings auch, dass das zehnjährige Mädchen bald sterben wird – genau gesagt, in der Abendzeit, mit der die alte Ära zu Ende geht. Schlechte Aussichten also für Morrigan, die zudem in der Familie völlig isoliert ist: Corvus Crow, ein aufstrebender Politiker, kann kaum seine Erleichterung darüber verbergen, dass er die anstrengende Tochter bald los sein wird. Doch in der Todesnacht – es ist die von Morrigans elftem Geburtstag – kommt alles anders als erwartet. Ein rothaariger, riesenhafter Fremder taucht auf im Haus Crow, rettet Morrigan vor den rotäugigen Männern, Pferden und Bluthunden, die in Sichtweite sind, und nimmt sie mit ins wunderbare Land Nevermoor. Dort warten nicht nur unzählige Abenteuer, sie wird Geborgenheit finden und Freunde.
Jessica Townsend bringt ihre Heldin Morrigan mit Schwung auf den Weg, und da stört es zunächst auch nicht, dass beim beherzten Griff der Autorin in die Fantasy-Kiste auch reichlich Bekanntes zutage kommt, ob das nun Peter Pans Nimmerland ist, der Regenschirm von Mary Poppins oder die schwarzen Raben von Edgar Allan Poe. Doch im Wunderland wird dann doch alles vertraut: Unsichtbar sitzt in jeder Ecke er, der große Harry Potter, putzt seine Brille und flüstert „Ick bin all dor“. Townsend beginnt ihre „Nevermoor“-Trilogie in jenem Ton, bei dem Rowling erst gegen Ende ihrer anfangs so wunderbaren Reihe landete: schrill und unter dem Einsatz sämtlicher Register der großen Gruselorgel. Man möchte fast sagen: So schreibt eine Fantasy-Autorin, wenn sie literarisch im Potter-Land aufgewachsen ist. Ausgefallen, bunt, verrückt – und gelungen. Denn man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Lange muss man sich nicht gedulden, der zweite Band erscheint im Frühling. (ab 10 Jahre)
CAROLA ZINNER
Jessica Townsend: Nevermoor – Fluch und Wunder. Aus dem Englischen von Franca Fritz und Heinrich Koop. Dressler Verlag, Hamburg 2018. 432 Seiten, 19 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Schrill, bunt, verrückt – Fantasy nach bewährtem Vorbild
Überschwemmung und Feuer, Tod und Zerstörung, wo Morrigan ist, ist die Katastrophe nicht weit, und jeder in der Republik Wintersea weiß, warum das so ist: Es liegt am Fluch. Zu dem gehört allerdings auch, dass das zehnjährige Mädchen bald sterben wird – genau gesagt, in der Abendzeit, mit der die alte Ära zu Ende geht. Schlechte Aussichten also für Morrigan, die zudem in der Familie völlig isoliert ist: Corvus Crow, ein aufstrebender Politiker, kann kaum seine Erleichterung darüber verbergen, dass er die anstrengende Tochter bald los sein wird. Doch in der Todesnacht – es ist die von Morrigans elftem Geburtstag – kommt alles anders als erwartet. Ein rothaariger, riesenhafter Fremder taucht auf im Haus Crow, rettet Morrigan vor den rotäugigen Männern, Pferden und Bluthunden, die in Sichtweite sind, und nimmt sie mit ins wunderbare Land Nevermoor. Dort warten nicht nur unzählige Abenteuer, sie wird Geborgenheit finden und Freunde.
Jessica Townsend bringt ihre Heldin Morrigan mit Schwung auf den Weg, und da stört es zunächst auch nicht, dass beim beherzten Griff der Autorin in die Fantasy-Kiste auch reichlich Bekanntes zutage kommt, ob das nun Peter Pans Nimmerland ist, der Regenschirm von Mary Poppins oder die schwarzen Raben von Edgar Allan Poe. Doch im Wunderland wird dann doch alles vertraut: Unsichtbar sitzt in jeder Ecke er, der große Harry Potter, putzt seine Brille und flüstert „Ick bin all dor“. Townsend beginnt ihre „Nevermoor“-Trilogie in jenem Ton, bei dem Rowling erst gegen Ende ihrer anfangs so wunderbaren Reihe landete: schrill und unter dem Einsatz sämtlicher Register der großen Gruselorgel. Man möchte fast sagen: So schreibt eine Fantasy-Autorin, wenn sie literarisch im Potter-Land aufgewachsen ist. Ausgefallen, bunt, verrückt – und gelungen. Denn man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Lange muss man sich nicht gedulden, der zweite Band erscheint im Frühling. (ab 10 Jahre)
CAROLA ZINNER
Jessica Townsend: Nevermoor – Fluch und Wunder. Aus dem Englischen von Franca Fritz und Heinrich Koop. Dressler Verlag, Hamburg 2018. 432 Seiten, 19 Euro.
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"Während es mir zwischendurch manchmal schwer fiel, meine Begeisterung in Worte zu fassen, wird das Fazit umso einfacher. Ich kann meinen Eindruck von dieser wundervollen, fantasiereichen, toll geschriebenen und fesselnden Geschichte in einem Satz zusammenfassen: ICH LIEBE DIESES BUCH! Geht und lest es! Nichts und niemand wird mich davon abhalten auch den zweiten Band zu lesen." druckbuchstaben.blogspot.de, 08.03.2018