Am Silvesterabend 1968 fliehen zwölf Häftlinge aus dem Old Lonesome Prison, in einer kleinen Stadt in Colorado. Das Ereignis erschüttert die Bewohner und eine Maschinerie wird in Gang gesetzt, um die Gefangenen zurückzubringen. Die Entflohenen ihrerseits sind getrennt und mitten in der Nacht einem unbarmherzigen Schneesturm ausgesetzt. In Benjamin Whitmers drittem Roman, der im Polar Verlag erscheint, begeben sich die Gefängniswärter und ein Fährtenleser auf eine gnadenlose Jagd nach den Flüchtlingen und hinterlassen eine Spur von Gewalt. In ihrer Gefolgschaft zwei Journalisten, die hoffen, dass eine gute Geschichte dabei herauszubekommen. Sie alle stehen unter der herrischen Regentschaft des Gefängnisdirektors Cyprus Jugg, der eine eigene Vorstellung von einem Rechtsstaat vertritt und den Ausbruch als Majestätsbeleidigung empfindet. Er verfolgt nur eine Linie: lieber tot als lebendig. Schnell wird klar, dass Jugg nicht nur das Gefängnis beherrscht. Auch die Bewohner des Orts sind von ihm abhängig. Das Old Lonesome Prison ist der einzige Arbeitgeber in der Gegend. Mitten in einer unwirklichen Landschaft begegnen wir Leser einer archaischen Gewalt.
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