Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1.0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Integriertes Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Bevölkerungsverschiebungen finden in der Geschichte seit jeher und fast überall auf der Erde statt. Sie erfolgen meist aus Gegensätzen rassischer, ethnischer, religiöser oder ideologischer Art. Auch heute ist dieses Thema aktueller denn je, insbesondere im Hinblick auf die gegenwärtige Flüchtlingssituation in Europa. Eine der extremsten Ausformungen dieser „Bevölkerungstransfers“ fand jedoch im Zuge des Zweiten Weltkrieges statt, bei dem etwa zwanzig Millionen Menschen in Europa ihre Heimat verloren. Darunter Polen, Tschechen, Slowaken, Ukrainer, Weißrussen, Litauer, Ungarn und etwa vierzehn Millionen Deutsche. Eine der radikalsten Bevölkerungsverschiebungen jener Zeit begann noch vor dem Ende des Krieges. Die Rede ist von der Umsiedlung der Deutschen aus den Ostgebieten. Denn sechzig Prozent der zwischen 1944 und 1951 geflohenen und vertriebenen Deutschen stammten aus den östlichen Gebieten des Deutschen Reiches, aus Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien. In dieser Arbeit untersuche ich, ob die Vertreibungen aus jenen Gebieten nach einem bestimmten Muster abliefen, ob es sogar ein Standardverfahren gab, dem die Vertreibungen folgten. Dies lässt sich zum einen anhand der Literatur über jene Zeit nachverfolgen, zum anderen zeichnen Berichte von Betroffenen Bilder, die sich möglicherweise vergleichen lassen und klare Linien deutlich machen.