Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
An Joachim Fests Essays zu Literatur und Kunst, die jetzt in einem Band versammelt sind, fällt Alexander Kissler neben dem zu erwartenden "Pessimismus", der "Kulturkritik" oder dem "Determinismus" auch die "Sympathie des Konservativen für das Halbseidene" auf, für Hochstapler und Hasardeure. Das findet Kissler an Fests Interesse am Werk Friedrich Sieburgs, Thomas Manns und Ernst Jüngers ablesbar, wodurch ihm einmal mehr bewusst wurde, welch zentrale Bedeutung Schein und Ironie für einen "modernen Konservatismus" spielen. Wenn der Rezensent auch nicht alle Ansichten, die Fest in seinen Essays vertritt, teilt, wie beispielsweise dessen rigorose Verurteilung der Nachkriegsarchitektur, findet er sie dennoch insgesamt durchaus "bedenkenswert".
© Perlentaucher Medien GmbH
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