Die Hälfte der Menschheit lebt an Küsten - trotzdem wissen wir wenig über die Elementarkraft der Gezeiten. Und das obwohl deren physische Präsenz uns seit jeher beeinflusst und vielleicht sogar unsere DNA miterschaffen hat. Schon Aristoteles brachte ihre Unberechenbarkeit zur Weißglut, und ihre potenziell zerstörerische Kraft wird die Menschheit auch in Zukunft betreffen. Hugh Aldersey-Williams beschreibt, wie der Mensch die Gesetze erforscht, denen das Wasser - und damit auch das Klima - unterworfen ist. Leichtfüßig verbindet er die Wissenschaft von Ebbe und Flut mit großen Erzählungen und Mythen. Nehmen Sie Platz, das maritime Drama mit einer Länge von 12 Stunden und 30 Minuten beginnt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2017Der Einbruch des Meeres
In diesem Buch geht es um mehr als das Meer, nicht bloß um klassische Abenteuer und Robinsonaden, sondern um die Gezeiten und die zugrundeliegende unsichtbare Gravitationskraft als Strippenzieher und Wirkmacht hinter den Kulissen. Dabei verknüpft der Autor locker Wissenschaft, Mythen und Anekdoten, philosophische und praktisch-applikable Gedanken über Zeit, Gezeiten und Geschichte, wenn er etwa davon berichtet, wie "ein einziger Gezeitenwechsel den Ausgang einer Seeschlacht" entschieden hat. Fern von trockener Fachliteratur zeichnet Aldersey-Williams die oft intrigante Wissenschaftsgeschichte von Aristoteles über Thomas von Aquin bis Galilei und Newton nach. Er führt aus, wie Gezeiten bei der Planung der Landung in der Normandie Kriege beeinflussten, aber wie sie auch Künstler von Edgar Allan Poe ("Hinab in den Maelström") über Jules Verne ("20000 Meilen unter dem Meer") bis zu den Wirbelstudien in Hiroshiges Holzschnitten dramatisch inspirierten. Das "himmlische Uhrwerk" der Gezeiten wirkt als Schicksalspendel, mal Fluch, mal Segen, und ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Das Buch beschwört das Watt als Genius Loci, von Gezeiten gezogene Grenze und kosmischen Kräften umsorgtes Biotop und Ökosystem. Es erläutert plastisch, wie die Flut für Meerestiere als Lieferservice von Nahrung und Mitfahrgelegenheit dient. Nur der etwas didaktische Schluss, wenn die Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegel beschrieben werden, fällt vom ansonsten im angenehmen Ton gehaltenen Werk etwas ab.
sg
"Flut. Das wilde Leben der Gezeiten" von Hugh Aldersey-Williams. Carl Hanser Verlag, München 2017. 368 Seiten. Gebunden, 24 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In diesem Buch geht es um mehr als das Meer, nicht bloß um klassische Abenteuer und Robinsonaden, sondern um die Gezeiten und die zugrundeliegende unsichtbare Gravitationskraft als Strippenzieher und Wirkmacht hinter den Kulissen. Dabei verknüpft der Autor locker Wissenschaft, Mythen und Anekdoten, philosophische und praktisch-applikable Gedanken über Zeit, Gezeiten und Geschichte, wenn er etwa davon berichtet, wie "ein einziger Gezeitenwechsel den Ausgang einer Seeschlacht" entschieden hat. Fern von trockener Fachliteratur zeichnet Aldersey-Williams die oft intrigante Wissenschaftsgeschichte von Aristoteles über Thomas von Aquin bis Galilei und Newton nach. Er führt aus, wie Gezeiten bei der Planung der Landung in der Normandie Kriege beeinflussten, aber wie sie auch Künstler von Edgar Allan Poe ("Hinab in den Maelström") über Jules Verne ("20000 Meilen unter dem Meer") bis zu den Wirbelstudien in Hiroshiges Holzschnitten dramatisch inspirierten. Das "himmlische Uhrwerk" der Gezeiten wirkt als Schicksalspendel, mal Fluch, mal Segen, und ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Das Buch beschwört das Watt als Genius Loci, von Gezeiten gezogene Grenze und kosmischen Kräften umsorgtes Biotop und Ökosystem. Es erläutert plastisch, wie die Flut für Meerestiere als Lieferservice von Nahrung und Mitfahrgelegenheit dient. Nur der etwas didaktische Schluss, wenn die Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegel beschrieben werden, fällt vom ansonsten im angenehmen Ton gehaltenen Werk etwas ab.
sg
"Flut. Das wilde Leben der Gezeiten" von Hugh Aldersey-Williams. Carl Hanser Verlag, München 2017. 368 Seiten. Gebunden, 24 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Fern von trockener Fachliteratur zeichnet Aldersey-Williams die oft intrigante Wissenschaftsgeschichte von Aristoteles über Thomas von Aquin bis Galilei und Newton nach." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.17
"Es ist ein ungeheuer kenntnisreiches Buch..." Hella Kemper, ZeitWissen, Juli 2017
"Bewegend!" P.M. Magazin, Mai 2017
"Insgesamt ein sehr spannendes Buch, eine Wissenschafts- und Kulturgeschichte, auch ein großartiger Reisebericht. (...) Es gleicht einem langen und unterhaltsamen Spaziergang am Wasser und auf dem erfährt man wirklich alles, was man über Ebbe und Flut wissen muss." Tino Dallmann, MDR Kultur, 11.04.17
"Die Stärke Aldersey-Williams' besteht darin, dass er sich nicht damit begnügt, solche Geschichten zu sammeln, sondern sich auch selbst auf einen Klappstuhl an Knuts Strand setzte und schaute, was passierte. (...) Diese Mischung aus Quellenstudium und Anschauung ist bei Aldersey-Williams Methode und macht sein Buch so lesenswert." Jürgen Reuß, Badische Zeitung online, 05.04.17
"Die Gezeiten bilden den thematischen Rahmen, in den der Autor geschickt eine Fülle lesenswerter Fakten über die Weltmeere einbindet. (...) Ein sehr kluges und spannend geschriebenes Buch." Tim Haarmann, Spektrum der Wissenschaft, 20.03.17
"Als Kulturhistoriker wie als Naturbeobachter ist Aldersey-Williams ein Strandläufer mit einem hinreißenden Blick für sprechende Details." Frank Kaspar, Deutschlandradio Kultur 'Lesart', 07.03.17
"Es ist ein ungeheuer kenntnisreiches Buch..." Hella Kemper, ZeitWissen, Juli 2017
"Bewegend!" P.M. Magazin, Mai 2017
"Insgesamt ein sehr spannendes Buch, eine Wissenschafts- und Kulturgeschichte, auch ein großartiger Reisebericht. (...) Es gleicht einem langen und unterhaltsamen Spaziergang am Wasser und auf dem erfährt man wirklich alles, was man über Ebbe und Flut wissen muss." Tino Dallmann, MDR Kultur, 11.04.17
"Die Stärke Aldersey-Williams' besteht darin, dass er sich nicht damit begnügt, solche Geschichten zu sammeln, sondern sich auch selbst auf einen Klappstuhl an Knuts Strand setzte und schaute, was passierte. (...) Diese Mischung aus Quellenstudium und Anschauung ist bei Aldersey-Williams Methode und macht sein Buch so lesenswert." Jürgen Reuß, Badische Zeitung online, 05.04.17
"Die Gezeiten bilden den thematischen Rahmen, in den der Autor geschickt eine Fülle lesenswerter Fakten über die Weltmeere einbindet. (...) Ein sehr kluges und spannend geschriebenes Buch." Tim Haarmann, Spektrum der Wissenschaft, 20.03.17
"Als Kulturhistoriker wie als Naturbeobachter ist Aldersey-Williams ein Strandläufer mit einem hinreißenden Blick für sprechende Details." Frank Kaspar, Deutschlandradio Kultur 'Lesart', 07.03.17