Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Fluxus - Der Betrachter vervollständigt das Kunstwerk, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Stilpluralismus der Kunst des 20. Jahrhunders nimmt die Fluxusbewegung eine besondere Stellung ein, hat sie doch zumindest als Geisteshaltung bis heute Bestand. In ihrer radikalen Negierung des herkömmlichen Kunstwerks und der Abkehr von den traditionellen Formen stellte die Fluxusbewegung die elementarsten Fragen an die Kunst: Was ist Kunst? Wer ist ein Künstler? Was ist ein Kunstwerk? Durch die Beschäftigung mit diesen Fragen entwickelten sich in der Avantgardeszene sehr kreative Prozesse, die neue Formen in der Kunst und neue Perspektiven auf und durch die Kunst hervorbrachten. So z.B. die "Soziale Plastik" und der damit verbundene Gedanke, dass ein jeder Mensch ein Künstler sei, von Joseph Beuys. Die elementaren Fragen, die Fluxus an die Kunst stellte, können auch an Fluxus selbst gestellt werden1 und die Antworten darauf werden ähnlich breit gefächert ausfallen: War Fluxus eine Kunstbewegung? War Fluxus eine Geisteshaltung? War Fluxus Kunst? Wo und wann begann Fluxus? Hatte es ein Ende? War Fluxus Maciunas' "Kunstwerk"? Oder hat er "nur" jenes gebündelt und organisiert, was vor ihm und nach ihm in vielen Künstlerköpfen der Welt vor sich ging? Was ist überhaupt Fluxus? Und wer ist Fluxus? Wer nicht? So schwer es auch fallen mag Fluxus einzufangen und etwas Allgemeines über die Bewegung auszusagen, so gibt es doch wesentliche Züge die sie bestimmen. Diese gilt es zusammenzutragen. Sei es Dada als historischer Vorläufer oder John Cage als geistiger Vater; seien es Unterschiede der Künstler als Gemeinsamkeit, oder eine gemeinsame Kunstrevolte der unterschiedlichsten Weltbilder. Die Vorraussetzungen und Umstände politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Art, die das Fruchtbarwerden der Fluxusbewegung begünstigten, sollen ebenso beleuchtet werden wie die Entwicklung der Bewegung zu Beginn der 1960er Jahre. Im Speziellen wird sich die Arbeit mit dem Medien-, Video- und Fernsehkünstler Nam June Paik und seiner Beziehung zu Fluxus auseinandersetzen. Wer war Paik bevor er bei Fluxus mitmischte? Was zeichnete ihn danach aus? Welche Rolle spielte Paik für die Bewegung und welche Rolle spielte die Bewegung für ihn? Fluxus und Paik - Paik und Fluxus: die doppelte Frage impliziert bereits das wechselseitige Verhältnis einerseits, aber auch eine wechselnde Bedeutung füreinander andererseits. Dieses Verhältnis wird in der Hausarbeit untersucht, dabei werden sowohl Fluxus als auch Paik jeweils gesondert und schließlich gemeinsam betrachtet.
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