Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgabe der Schule ist es, allen Schülern eine grundlegende Bildung zu vermitteln, damit diese gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Sprachkompetenz stellt dafür eine grundlegende Voraussetzung dar, "ist sie doch sowohl Medium als auch Gegenstand des sprachlichen Lernens" (Beck 2005, S. 3). Es kann viele Gründe geben, warum die Sprachkompetenz eines Schülers jedoch nicht den in den Lehrplänen gesetzten Anforderungen entspricht. Als ein wichtiger Grund kann das stark selektive Bildungssystem in Deutschland herangezogen werden. Als sogenannte Bildungsverlierer gelten dabei insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie werden sowohl strukturell benachteiligt als auch unzureichend gefördert. (...) So konnte belegt werden, dass sich gerade bei Jugendlichen aus Migrantenfamilien "sprachliche Defizite kumulativ in Sachfächern auswirken" (Baumert/Schümer 2001, S. 376) Gogolin/Saalman betonen jedoch, dass eine solche "Reproduktion von in höchstem Maße ungleichen Bildungschancen [...] kein unabwendbares Schicksal [ist], sondern das Produkt von nicht vollständig ausgenutzten Handlungsmöglichkeiten im Bildungssystem" (Gogolin/Saalmann 2008, S. 194). (...) Die Schule kann sich daher auch nicht aus der Verantwortung ziehen. Vielmehr lässt die "Frage nach Ursachen für Bildungsbenachteiligung [...] spezielle schul- und bildungsrelevante sprachliche Fähigkeiten in das Zentrum der Aufmerksamkeit rücken" (Gogolin/Saalmann 2008, S. 196). In dieser Hausarbeit soll hieran anknüpfend der Frage nachgegangen werden, wie Kinder und Jugendliche, die Probleme in ihrer Zweitsprache Deutsch aufweisen, im schulischen Kontext gefördert werden (können). Hierfür soll zunächst dargelegt werden, welche sprachlichen Anforderungen in der Schule zum Tragen kommen und somit bei der Förderung bedacht werden sollten. In einem zweiten Schritt werden sodann Einflussfaktoren auf den Zweitspracherwerbsprozess unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Erstsprache benannt. Im Sinne der genannten Fragestellung erfolgt anschließend - mit Blick über den schulischen Kontext hinaus - eine Übersicht über derzeit bestehende Förderprogramme. Die bis dahin genannten Aspekte stellen umfangreiche Anforderungen an das Lehrpersonal, so dass abschließend die Konsequenzen für die Lehrerausbildung diskutiert werden. (...)
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