Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,1, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit geht es um die Frage, welche Auswirkungen Kriegserfahrungen auf den weiteren Lebensverlauf der Protagonisten und ihrer folgenden Generationen haben. Es werden hierzu exemplarisch die Interviews dreier Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs herangezogen und analysiert, welche im Jahre 2011 aus dem „Oral History“ Projekt „Kriegskinder“ des eingetragenen Vereins „Kriegskinder – Forschung Lehre Therapie“ entstanden sind und durch das Institut für Geschichte und Biographie der Fern Universität in Hagen zur Verfügung gestellt wurden. Mittlerweile liegt der Zweite Weltkrieg nun bereits über 75 Jahre zurück und auch heute noch zeigen sich individuelle Auswirkungen an traumatisierten Menschen. Leider gab es unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg noch keine ambitionierte Traumaforschung, vor allem nicht an Kindern. Durch die Unkenntnis des symptomatischen inneren Rückzugs dieser traumatisierten Kinder, ging man davon aus, dass diese jungen Menschen ihre schrecklichen Erlebnisse in der Regel selbst gut überwinden würden. Die aktuelle Forschung liefert dazu entgegengesetzte Erkenntnisse. In diesem Zusammenhang wurde in den vereinigten Staaten von Amerika durch das „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) im Jahr 1998 die aufschlussreiche Studie „Adverse Childhood Experiences“ durchgeführt, welche den Zusammenhang von Erfahrungen im Kindesalter und Wohlbefinden sowie Gesundheitszustand im Erwachsenenalter nachwies. Dabei wurde deutlich, dass die Wunden von psychischen Belastungen eben nicht durch die Zeit geheilt werden, sondern in Abhängigkeit eines „Dosis-Wirkungsverhältnis“ in Form von seelischen und auch körperlichen Störungen nachwirken. Im Folgenden werden nun die Auswirkungen kindlicher Traumata aufgrund von Kriegserfahrungen unterschiedlicher Art untersucht.