Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethik, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Folter war eine lange Zeit kein Thema in der deutschen Öffentlichkeit, obwohl auf der Welt vor allem in Afrika, Lateinamerika und Asien es immer wieder zu Folterungen kommt. Doch sind diese Fälle für die deutsche Presse und die Gesellschaft anscheinend zu unbedeutend. Erst durch Ereignisse wie Abu Ghraib, die Protestaktionen 2008 in Tibet oder den Fall Daschner rückte das Thema der Folter wieder in den Mittelpunkt des öffentlich-politischen Interesses. Im Rahmen dieser Hausarbeit soll sich mit dem Thema der Folter auseinandergesetzt werden. Dabei wird zu Beginn der Fall Daschner, der in Deutschland für eine breite Diskussion in Politik, Wissenschaft und der Öffentlichkeit gesorgt hat, als Aufhänger für diese Arbeit genutzt werden. Um das Leben eines entführten Kindes zu retten, hatte sich der Frankfurter Polizei-Vizepräsident dazu entschieden, dem Entführer mit Anwendung von Gewalt drohen zu lassen. Diese Folterandrohung, die Würde eines Menschen zu verletzten, um das Leben eines anderen Menschen zu retten, führte zu der Diskussion, ob es in bestimmten Notfällen nicht erlaubt sein sollte, von dem rechtsstaatlichen Handeln abzuweichen und durch die „Rettungsfolter“ Menschenleben zu retten. Folter und Rettungsfolter bilden einen sehr weiten Themenbereich. In dieser Arbeit soll es vor allem darum gehen, die Diskussion der „Rettungsfolter“ in Deutschland zu untersuchen, ob sie mit den heutigen nationalen, wie internationalen Rechten in Einklang zu bringen wäre und ob sie auch moralisch vertretbar ist. Der zweite Teil der Arbeit wird sich mit der Folter an sich beschäftigen. Was gibt es für Methoden um zu foltern? Welche Folgen haben Folterungen und wie kann den Geschädigten geholfen werden. Und was ist mit der Wahrheit über Folter und der Versöhnung von Gefolterten und Folterern?