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Theodor Fontane war einer der modernsten Autoren seiner Zeit (1819-1898) Er schrieb Balladen über amerikanische Dampfschiffe und Eisenbahnunfälle in Schottland, als Journalist und Romanautor war er ein unermüdlicher Stoffesammler, der mit Genres und Formaten ebenso unternehmungsfreudig experimentierte, wie er es mit den Arzneimischungen im Apothekerlabor getan hatte, so lange, «bis die Mischung stimmte». Der Germanist Iwan-Michelangelo D'Aprile löst den Autor von «Effi Briest» und des «Stechlin» aus seinem preußisch-brandenburgischen Nahbereich und sucht Fontane inmitten der beschleunigten,…mehr

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Produktbeschreibung
Theodor Fontane war einer der modernsten Autoren seiner Zeit (1819-1898) Er schrieb Balladen über amerikanische Dampfschiffe und Eisenbahnunfälle in Schottland, als Journalist und Romanautor war er ein unermüdlicher Stoffesammler, der mit Genres und Formaten ebenso unternehmungsfreudig experimentierte, wie er es mit den Arzneimischungen im Apothekerlabor getan hatte, so lange, «bis die Mischung stimmte». Der Germanist Iwan-Michelangelo D'Aprile löst den Autor von «Effi Briest» und des «Stechlin» aus seinem preußisch-brandenburgischen Nahbereich und sucht Fontane inmitten der beschleunigten, zunehmend elektrifizierten und globalisierten Welt auf. Wir begegnen Fontane bei der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnlinien, begleiten ihn als frühen Pauschaltouristen auf hohe See und erleben ihn 1848 als Barrikadenkämpfer und als Wahlmann für das erste frei gewählte Parlament der deutschen Geschichte. Wir folgen ihm als Korrespondenten nach London, lernen ihn als Beobachter der neuen foto- und telegrafiegestützten Kriegsreportage sowie als Kolonialismuskritiker kennen. Und wir erleben, wie er vom Untergang des alten Preußen erzählt, im fortgeschrittenen Alter energisch im Kulturbetrieb der Hauptstadt des neuen Kaiserreichs Berlin mitmischt, den modernen Berliner Gesellschaftsroman begründet und zum Förderer und Idol einer neuen Generation junger Avantgardisten wird. D'Apriles lebendige und kenntnisreiche Darstellung des Lebens von Theodor Fontane weitet sich zum Epochenporträt des 19. Jahrhunderts. So entsteht ein vielschichtiges und spannungsreiches Bild, das zur Neulektüre eines literarischen Klassikers einlädt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Iwan-Michelangelo D'Aprile, geboren 1968 in Berlin, ist Literarturwissenschaftler und Historiker. Er hat zur Kulturgeschichte Berlins im 19. Jahrhundert sowie zur Geschichte des Journalismus publiziert und lehrt als Professor für «Kulturen der Aufklärung» an der Universität Potsdam. Im Herbst 2018 erschien seine hochgelobte Biographie Theodor Fontanes ("Fontane. Ein Jahrhundert in Bewegung"). Er lebt in Berlin.
Rezensionen
Unter der Vielzahl von Neuerscheinungen die anlässlich von Theodor Fontanes 200. Geburtstag publiziert werden, scheint Rezensent Tilman Krause nur der Großessay des Literaturwissenschaftlers Iwan-Michelangelo D'Aprile lesenswert. Vergnügt liest der Kritiker das seiner Meinung nach "frische" und "originelle" Werk, das zwar Fontanes Leben abschreitet, aber keineswegs nur als Biografie verstanden werden sollte. Vielmehr staunt Krause, wie der Autor die Lebenswirklichkeiten der Epoche durchmisst, dabei auch Journalismus und Literatur jener Zeit beleuchtet und ihm Fontane mit all seinen Brüchen dennoch menschlich nahe bringt. Und wie D'Aprile Fontanes Apothekerausbildung mit dessen Romanschaffen kurzschließt, ringt dem Kritiker ebenfalls größte Anerkennung ab. Ein paar Flüchtigkeitsfehler verzeiht er da gern.

© Perlentaucher Medien GmbH

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Unter der Vielzahl von Neuerscheinungen die anlässlich von Theodor Fontanes 200. Geburtstag publiziert werden, scheint Rezensent Tilman Krause nur der Großessay des Literaturwissenschaftlers Iwan-Michelangelo D'Aprile lesenswert. Vergnügt liest der Kritiker das seiner Meinung nach "frische" und "originelle" Werk, das zwar Fontanes Leben abschreitet, aber keineswegs nur als Biografie verstanden werden sollte. Vielmehr staunt Krause, wie der Autor die Lebenswirklichkeiten der Epoche durchmisst, dabei auch Journalismus und Literatur jener Zeit beleuchtet und ihm Fontane mit all seinen Brüchen dennoch menschlich nahe bringt. Und wie D'Aprile Fontanes Apothekerausbildung mit dessen Romanschaffen kurzschließt, ringt dem Kritiker ebenfalls größte Anerkennung ab. Ein paar Flüchtigkeitsfehler verzeiht er da gern.

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Die interessanteste Biographie im Jahr seines 200. Geburtstags. Jens Bisky Süddeutsche Zeitung 20190104