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Um die mittelalterlichen Formen der Kommunikation in Konfliktfällen zu verstehen, darf man diese nicht mit den Begriffen und Vorstellungen des heutigen Rechtsystems besetzten. Durch die unreflektierte Beurteilung der mittelalterlichen Gesellschaft aus der Sicht unseres heutigen Rechtsverständnisses, bei dem der moderne Staat das Monopol legitimer Gewaltanwendung für sich beansprucht , entsteht nur ein verklärtes und falsches Bild von mittelalterlichen Denkstrukturen und Rechtspflege, das keineswegs der historischen Realität entspricht. Das Ziel dieser Hausarbeit ist es herauszustellen, dass…mehr

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Produktbeschreibung
Um die mittelalterlichen Formen der Kommunikation in Konfliktfällen zu verstehen, darf man diese nicht mit den Begriffen und Vorstellungen des heutigen Rechtsystems besetzten. Durch die unreflektierte Beurteilung der mittelalterlichen Gesellschaft aus der Sicht unseres heutigen Rechtsverständnisses, bei dem der moderne Staat das Monopol legitimer Gewaltanwendung für sich beansprucht , entsteht nur ein verklärtes und falsches Bild von mittelalterlichen Denkstrukturen und Rechtspflege, das keineswegs der historischen Realität entspricht. Das Ziel dieser Hausarbeit ist es herauszustellen, dass das gesellschaftliche Leben des Mittelalters in erster Linie geregelten Abläufen oder Ritualen unterworfen war. Die Vorstellung des Mittelalters als gewalttätige, blutrünstige Epoche, die sich durch Gesetzlosigkeit und Willkür einzelner Personen oder Gruppen auszeichnete, soll widerlegt werden. Hierzu beginne ich mit der Argumentation von Gerd Althoff, der in seinen Untersuchungen zu mittelalterlichen Konfliktsituationen Regeln und Rituale erkennt, die auf die Vermeidung unnötiger Gewalt und Sicherung des innerparteiischen Friedens abzielen. Es zeigt sich, dass das Mittelalter hierfür bestimmte Institutionen besaß, z.B. Vermittler, deren Funktion allgemein anerkannt gewesen ist. Neben den friedlichen Konfliktlösungen existierten im Mittelalter Formen gewaltsamer Konfliktbeendigungen. Bezug nehmend auf die Arbeit von Werner Mayer beschäftige ich mich im zweiten Abschnitt der Arbeit mit der Rolle der Burg in mittelalterlichen Denkstrukturen. Hierbei interessiert mich im besonderen Maße ihr symbolischer und strategischer Wert bei Konflikten. Im nächsten Teil untersuche ich bildliche Quellen. Bei der Auswahl der Beispiele konzentrie-re ich mich auf Zeugnisse eidgenössischer Historiographie: die Schweizer Bilderchroniken. Einer knappen Vorstellung der Tschachtlanchronik und der Berner Chronik, folgen Illustrationen, die die Stadtübergabe und Kapitulation eidgenössischer Gegner dokumentieren. Der abschließende Absatz befasst sich mit problematischen Fragestellungen und zeigt einer-seits mögliche weiterführende Überlegungen, andererseits aber auch Grenzen wissenschaftlicher Untersuchungen.

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