Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,5, Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Faszination, die der Zirkus auf Balzac ausgeübt hat, besitzt seit 30 Jahren eine erneute Aktualität, die ich zum Anlass nehmen möchte, mich näher mit diesem Genre zu befassen. Als eine der ältesten Formen der Unterhaltungskunst erlebt der Zirkus eine Renaissance und zugleich eine Weiterentwicklung, die Begeisterung beim Publikum, Aufmerksamkeit in der Kulturlandschaft sowie Unterstützung von kulturfördernder Seite erfährt. Der Zirkus hat sich seit Ende der 60er Jahre zu einem Genre entwickelt, das sich als theatralischer Zirkus versteht. Man unterscheidet heute zwischen dem traditionellen Zirkus und dem „Nouveau Cirque“. Der 1768 von Philip Astley in London begründete, nach heutiger Sicht traditionelle Zirkus ist als eine Unterhaltungsform zu charakterisieren, bei der in einer Manege in Nummernabfolge Tierdressuren, Reitkünste, Akrobatik, Artistik und Clownerie vorgeführt wird. Der „Nouveau Cirque“, im Folgenden als Neuer Zirkus bezeichnet, versteht sich als eine paratheatrale Kunstform bei der bewusst die Grenzen zwischen Theater, Varieté, Tanz, Akrobatik, Musik und Pantomime gebrochen werden, um ein hybrides Gesamtkunstwerk mittels moderner Ausdrucksformen zu schaffen. Ziel der vorliegenden Magisterarbeit ist eine Bestandsaufnahme zur Situation der circesanischen Künste heute, die eine weltweite Verbreitung finden. Anhand von Beispielen international gespielter Neuer Zirkus Produktionen wird das Phänomen des Neuen Zirkus im Theaterkontext eingegliedert und eine geschichtliche Entwicklung nachgezeichnet, die erkennen lässt, dass der Neue Zirkus aus der Theatergeschichte entsprungen, aber sehr eng mit benachbarten Kunstrichtungen verknüpft ist und somit einen intermedialen Betrachtungs- und Analysezugang ermöglicht und notwendig macht. [...]