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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Universität Duisburg-Essen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Fastnachtspiele des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Kant beantwortet diese Frage folgendermaßen: „Es muß in allem, was ein lebhaftes erschütterndes Lachen erregen soll, etwas Widersinniges sein (woran also der Verstand an sich kein Wohlgefallen finden kann).“1 Widersinn, Umkehrung und Verzerrung findet sich in den Fastnachtspielen des 15. Jahrhunderts zuhauf. Dennoch erscheint…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Universität Duisburg-Essen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Fastnachtspiele des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Kant beantwortet diese Frage folgendermaßen: „Es muß in allem, was ein lebhaftes erschütterndes Lachen erregen soll, etwas Widersinniges sein (woran also der Verstand an sich kein Wohlgefallen finden kann).“1 Widersinn, Umkehrung und Verzerrung findet sich in den Fastnachtspielen des 15. Jahrhunderts zuhauf. Dennoch erscheint die Erklärung, die Kant für das Komische findet nur der grobe Wegweiser zu sein, der eine umfassende Analyse der Bedingungen, Mittel und Funktionen einleiten und anstoßen kann. Ziel meiner Arbeit ist es, die komischen Wirkung der Fastnachtspiele genauer zu bestimmen. Dazu scheint es zunächst angebracht, der Frage der gesellschaftlichen bzw. sittlichen Beurteilung von Komik im Mittelalter nachzugehen. Dabei sind zwei unterschiedliche Traditionslinien zu berücksichtigen: Die skeptische und ablehnende Haltung christlicher Moral gegenüber Lachen und Komik steht der antiken Bejahung des Komischen gegenüber. Nachdem ich die einzelnen Traditionen kurz umrissen habe, werde ich darstellen, wie antikes Gedankengut in die christliche Lehre integriert werden konnte. Im dritten Kapitel gehe ich in Anlehnung an Joachim Suchomski kurz auf die wesentlichen Funktionen mittelalterlicher Literatur (delectatio und utilitas) ein, um später danach zu fragen, inwieweit diese auch in den Fastnachtspielen von Bedeutung sind. Schließlich komme ich zu meinem Hauptteil: der Untersuchung der Mittel der Komik in den Fastnachtspielen. Hierzu möchte ich zunächst die Komik des inhaltlichen Gehaltes untersuchen, um dann in einem zweiten Schritt die Komik in der sprachlichen und stilistischen Gestaltung herauszuarbeiten. Im Rahmen dieser Arbeit kann keine umfassende Analyse der komischen Mittel erfolgen. Daher beschränke ich mich auf einige Beispiele, die ich anhand ausgewählter mittelhochdeutscher Textbeispiele anführe. Im fünften Kapitel dieser Arbeit soll nach den Funktionen der Komik im Fastnachtspiel gefragt werden, um die Komik als tragendes Element der Handlung begreifen zu können. Den Abschluss der Arbeit bildet eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse, wobei grundsätzliche Bedingungen der Möglichkeit einer Kategorisierung von Komik reflektiert werden sollen. 1 Kant, Immanuel: Kritik der Uteilskraft, 1790, S. 54; zitiert nach Leander Petzoldt: Komik der Lebenswelt und „volkstümliche“ Komik vom ausgehenden Mittelalter bis zur Reformation. In: Der Deutschunterricht 36 (1) (1984). S. 25