Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität des Saarlandes (Universität), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der darstellenden Literatur rückt der konkrete philosophisch-politische Entwurf einer perfekten und besseren Gesellschaft, vor allem seitdem das Werk „Utopia“ von Thomas Morus im Jahr 1516 auf den Markt kam, immer mehr in den Fokus. Die Vorstellung einer perfekten und somit utopischen Gesellschaft wurde seither in vielen Romanen verwirklicht; sei es von Tommaso Campanella, William Morris, Ernest Callenbach oder Doris Lessing – alle haben neue Welten konstruiert, bessere Zukunftsmodelle entwickelt und dadurch die aktuelle gesellschaftliche Lage kritisiert. Auch im Roman von Christian Kracht "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" sind utopische und dystopische Elemente verwirklicht und eine neues Weltbild wurde geschaffen: Es herrscht seit 96 Jahren Krieg (vgl. IW 13). Die uns gegenwärtig als meist neutral bekannte Schweiz wurde zur Sowjetrepublik und befindet sich im Krieg mit den faschistischen Mächten Deutschland und England. Die Afrikaner wurden von den Schweizern als Soldaten ausgebildet, was auch auf den Protagonisten der Handlung zutrifft (vgl. IW 57). IW ist „eine alternative Version der Geschichte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart“, welche nicht der Realität entspricht und große Nähe zur Science-Fiction aufweist, was utopische und dystopische Elemente belegen. Die nachfolgende Hausarbeit beschäftigt sich daher mit der Frage nach den Formen und Funktionen des utopischen und dystopischen Diskurses im Sonnenschein-Roman, das heißt, dass die unterschiedlichen utopischen Elemente in ihrer Form erläutert werden und ihre Funktion, also ihre Wirkung im Roman, im Hinblick auf Utopie und Dystopie herausgearbeitet wird.