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Eine Neudeutung im Zeichen der Form - der vermeintliche Antimodernist Rudolf Borchardt rückt erstmals in das Zentrum der Formtheorie der klassischen Moderne. Seit sich die Forschung zu Rudolf Borchardt deutlich belebt hat, reproduziert sie beharrlich das Bild eines kulturkonservativen Antimodernisten. Auch die breite editorische Erschließung seines Werks, die eine Gestalt von überraschender Universalität und Dialogfreude sichtbar gemacht hat, hat an diesem Bild nichts geändert. Ingo Stöckmanns Buch »Formverlangen« lenkt den Blick demgegenüber auf die vielgestaltige literarische Formtheorie,…mehr

  • Geräte: PC
  • ohne Kopierschutz
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  • Größe: 6.89MB
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Produktbeschreibung
Eine Neudeutung im Zeichen der Form - der vermeintliche Antimodernist Rudolf Borchardt rückt erstmals in das Zentrum der Formtheorie der klassischen Moderne. Seit sich die Forschung zu Rudolf Borchardt deutlich belebt hat, reproduziert sie beharrlich das Bild eines kulturkonservativen Antimodernisten. Auch die breite editorische Erschließung seines Werks, die eine Gestalt von überraschender Universalität und Dialogfreude sichtbar gemacht hat, hat an diesem Bild nichts geändert. Ingo Stöckmanns Buch »Formverlangen« lenkt den Blick demgegenüber auf die vielgestaltige literarische Formtheorie, die Borchardts Essays und Reden ausarbeiten - gleich ob sie vom Zusammenbruch der Überlieferung, ihrer >schöpferischen Restauration< in hoch ambitionierten Übersetzungs- und Editionsprojekten, von bewunderten Referenzautoren, historischen Architekturen und Kulturlandschaften, der entfesselten Wanderschaft von Menschen und Dingen durch die Katastrophen der Geschichte oder dem Schicksal der Philologien sprechen. Damit wird Borchardts Formdenken als zentrales Theoriemoment einer literarischen Moderne sichtbar, in der die rauschenden Sprachbeschwörungen und idiosynkratischen Konzeptwelten des Autors nie heimisch werden wollten. Dennoch gehören sie dieser Moderne an: In dem Maße, in dem der Name »Borchardt« im Rahmen der Studie nur der Name für ein Formproblem ist, ist Borchardts >Antimodernismus< ein Selbstmissverständnis des Autors.

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Autorenporträt
Ingo Stöckmann, geb. 1968, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 2000 Promotion an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum (2000); 2008 Habilitation am Fachbereich Literaturwissenschaft der Universität Konstanz (2008), seit 2010 W3-Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Veröffentlichungen (u.a.): Form. Theorie und Geschichte der formalistischen Ästhetik (2022); Naturalismus. Lehrbuch Germanistik (2011); Der Wille zum Willen. Der Naturalismus und die Gründung der literarischen Moderne 1880-1900 (2009); Die Souveränität der Literatur. Zum Totalitären der Klassischen Moderne 1900-1933 (Mithg., 2008).