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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Fakultät für Sonderpädagogik), Veranstaltung: Warum braucht die Sonderpädagogik eine Ethik vom Anderen her? (Hauptseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: "Scheu, Abscheu, Ekel und Hilflosigkeit - wir hatten es mit Menschen zu tun, die sich schlugen, kratzten, bissen, die laut schrien, ungewöhnliche Bewegungen machten, die unangenehm riechen, denen der Speichel aus dem Mund lief, die verkrüppelte Körper hatten. Wir merkten sehr bald, dass wir keine…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Fakultät für Sonderpädagogik), Veranstaltung: Warum braucht die Sonderpädagogik eine Ethik vom Anderen her? (Hauptseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: "Scheu, Abscheu, Ekel und Hilflosigkeit - wir hatten es mit Menschen zu tun, die sich schlugen, kratzten, bissen, die laut schrien, ungewöhnliche Bewegungen machten, die unangenehm riechen, denen der Speichel aus dem Mund lief, die verkrüppelte Körper hatten. Wir merkten sehr bald, dass wir keine Verhaltensmuster hatten, mit denen wir auf diese Kinder hätten reagieren können" (Pfeffer 1988; 127) Am ersten Tag meines Blockpraktikums in einer Schule für Geistigbehinderte erfuhr ich, dass in meiner Praktikumsklasse auch ein schwerstbehindertes Mädchen sein sollte. Da ich unmittelbar noch nie mit Schwerstbehinderten zu tun gehabt hatte, war ich sehr gespannt auf diese Erfahrung. Julia ist ein 15 jähriges Mädchen, das nur den Kopf bewegen kann. Ihr Kopf wirkte im Verhältnis zu ihrem schmächtigen Körper übergroß, ihre Augen rollten hin und her, sie schien weder mich noch irgend jemanden anders anzublicken. Ihr Mund stand offen und sie speichelte. Ich glaube, ich habe in meinen ersten Praktikumstagen zum ersten Mal einen behinderten Menschen, mit dem ich nahe zu tun hatte, nur von außen betrachtet. Julia war die ersten Tage für mich das Bild eines schwerstbehinderten Menschen und ich fühlte mich schlecht, weil ich nicht mehr empfand, weil ich keinen Bezug zu ihr fand, ihr nicht begegnen konnte. Diese beiden Beispiele für Erstbegegnungen mit schwerstbehinderten Menschen zeigen, wie sich das, was sie von uns unterscheidet, übermächtig in den Vordergrund drängt, so dass ihr Anderssein als Fremdheit empfunden wird, das Unsicherheit und Ablehnung, sogar Ekel hervorruft. Das Verhalten des schwerstbehinderten Menschen entspricht nicht unseren Erfahrungen und Normen, die wir in bezug auf den Mitmenschen haben. Wir finden daher keine Möglichkeit, ihm zu begegnen. Im Folgenden möchte ich mich mit dieser Fremdheit, die wir empfinden, auseinandersetzen und verdeutlichen, wie unser Umgang mit ihr zu dem führen kann, was Fornefeld als "elementare Beziehungsstörung" bezeichnet. Daran anschließend werde ich aufzeigen, welche Veränderungen ein Perspektivewechsel in der Betrachtung behinderter Menschen bewirken kann und mit Fornefelds Konzept der "elementaren Beziehung" eine Möglichkeit beschreiben, zu Menschen mit schwerster Behinderung, insbesondere zu schwerstgeistigbehinderten Schülern im Rahmen eines beziehungsorientierten Unterrichts, einen Zugang zu finden.

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