In Fotografien als Sammlungsobjekte im 19. Jahrhundert. Die Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientfotografien wird dem verbreiteten Vorwurf, das 19. Jahrhundert zeichne sich insbesondere durch eine allgemeine und unbestimmte Sammelwut und eine verschwenderische Bilderflut aus, mit der Herausstellung und eingehenden Analyse der Sammlungsästhetik einer privaten Fotosammlung begegnet. Bis heute werden frühe (Reise-)Fotografien in der Regel als bloße historische Quelle der zeitgenössischen Forschung angesehen, die Ansichten mittlerweile verlorener Monumente und Landschaften preisgeben, oder man betrachtet sie als hochgeschätzte Einzelbilder berühmter Fotografen. Der vorliegende Band dagegen bietet eine umfassende Untersuchung der bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts begonnenen Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientfotografien. Besonderes Gewicht wird von der Autorin dabei auf die Rekonstruktion der Auswahl-, Sammlungs- und Ordnungsleistung durch den privaten Sammler gelegt. Hier werden die Fotografien der genannten Sammlung als die Objekte erfasst, die sie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung und im Moment ihres Erwerbs durch den Wissenschaftler und Reisenden Alphons Stübel gewesen sind, wobei dann gilt: Nicht als historisches Quellenmaterial, sondern als zeitgenössische Bildobjekte, die als Mittel der dokumentarischen und ästhetischen Anschauung fungierten, waren sie wertvolle Objekte des (alltäglichen) Gebrauchs durch den Sammler, die ihm als gereisten Betrachter das Gesehene veranschaulichten und bildästhetisch aufbereiteten.
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