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A quartet of audacious fictions that capture the pathos and absurdity of life in the age of the internet
*A New York Times Book Review Editors' Choice*
* One of Flavorwire's "50 Books That Define the Past Five Years in Literature"
A spectacularly talented young writer has returned from the present with Four New Messages , urgent and visionary dispatches that seek to save art, sex, and even alienation from corporatism and technology run rampant.
In "Emission," a hapless drug dealer in Princeton is humiliated when a cruel co-ed exposes him exposing himself on a blog gone viral.
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Produktbeschreibung
A quartet of audacious fictions that capture the pathos and absurdity of life in the age of the internet

*A New York Times Book Review Editors' Choice*
* One of Flavorwire's "50 Books That Define the Past Five Years in Literature"

A spectacularly talented young writer has returned from the present with Four New Messages, urgent and visionary dispatches that seek to save art, sex, and even alienation from corporatism and technology run rampant.

In "Emission," a hapless drug dealer in Princeton is humiliated when a cruel co-ed exposes him exposing himself on a blog gone viral. "McDonald's" tells of a frustrated pharmaceutical copywriter whose imaginative flights fail to bring solace because of a certain word he cannot put down on paper. In "The College Borough" a father visiting NYU with his daughter remembers a former writing teacher, a New Yorker exiled to the Midwest who refuses to read his students' stories, asking them instead to build a replica of the Flatiron Building. "Sent" begins mythically in the woods of Russia, but in a few virtuosic pages plunges into the present, where an aspiring journalist finds himself in a village that shelters all the women who've starred in all the internet porn he's ever enjoyed.

Highbrow and low-down, these four intensely felt stories explain what happens when the virtual begins to colonize the real -- they harness the torrential power and verbal dexterity that have established Cohen as one of America's most brilliant younger writers.


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Autorenporträt
Joshua Cohen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2014

Sie müssen Ihr Profil bereinigen

Die Erzählungen von Joshua Cohen sind deshalb so gut, weil das Thema Internet darin nicht als Leitartikel daherkommt: "Vier neue Nachrichten".

Von Jan Wiele

Was Hasskommentare, schlechte Bewertungen und üble Nachrede im virtuellen Raum des Internets für Konsequenzen in der realen Welt haben, beginnt die Gesellschaft gerade erst zu begreifen. Fiktionen, die Themen wie Cybermobbing behandeln, haben allerdings oft das Problem, dass sie wie nur mühsam kaschierte Leitartikel wirken.

Ganz anders bei dem 1980 geborenen Literaturkritiker und Schriftsteller Joshua Cohen: Seine Erzählung mit dem vieldeutigen Titel "Emission" ist gerade deshalb so gut, weil man ihr das Netzthema lange erst gar nicht anmerkt. Sie handelt von einem Kleindealer in New Jersey, der sich Mono nennt und auf dem Campus von Princeton zahlreiche Abnehmer für seine Drogen findet - "die einen brauchten Stoff, um Arbeiten zu schreiben, die anderen brauchten Stoff, um Arbeiten zu benoten", heißt es lakonisch.

Dieser Mono allerdings will mehr sein, als er ist, er mag es nicht, nur als Dealer angesehen zu werden, bleibt länger bei seinen Kunden, als er muss, und möchte an ihrem Leben teilnehmen, mitreden. Damit beginnt die Misere: Auf einer Party lässt sich Mono von einer Studentin bezirzen, die ihm das Gefühl gibt, dass sie nur auf ihn gewartet habe. Was er nicht weiß: Dieses Mädchen betreut dreißig anonyme Blogs mit Titeln wie "Was ich über Badezimmer in Nordamerika gehört habe", und als die Party unter fortgeschrittenem Substanzgebrauch sich in Richtung pubertärer Wahrheit-oder-Pflicht-Spiele entwickelt, lässt Mono sich dazu hinreißen, eine mehr als peinliche Anekdote aus seiner Schulzeit zu erzählen.

Was er damit ausgelöst hat, bekommt Mono zu spüren, als ihn ein Personalreferent der Marine, bei der er sich zwecks Änderung seiner beruflichen Laufbahn beworben hatte, anruft: "Sie müssen ihr Profil bereinigen, Sohnemann." Doch dafür ist es längst zu spät. Auf ihrem Blog namens "Emission" hat die Party-Klatschtante in Boulevardmanier seine Geschichte ausgeschlachtet. Die Emission, die der Protagonist einst über einem schlafenden Mädchen auf einer anderen Party hatte, ist im Handumdrehen Anlass zu viralem Spott und Hohn im Netz geworden, es gibt sogar Menschen, die unter seinem Namen posten. "Je mehr die Kommentierer kommentierten, desto genauer fühlten sich sogar ihre Ungenauigkeiten an, desto wesentlicher fühlten sich ihre Ausschmückungen an." Als Mono dann die Mittel des Internets dazu benutzt, die Bloggerin zum Löschen ihres Beitrags zu zwingen, setzt er eine echte Tragödie in Gang.

Gerade weil Cohen mit so viel Wortwitz und satirischen Abschweifungen schreibt, bemerkt man erst schleichend, wie ernst seine Geschichte wirklich ist: Der Leser wird ebenso überrumpelt wie die Hauptfigur. Um die von Slangausdrücken und Fachsprache nur so strotzende Erzählung auch im Deutschen authentisch klingen zu lassen, hat man mit dem an David Foster Wallace geschulten Ulrich Blumenbach genau den richtigen Übersetzer gefunden.

In den drei weiteren Geschichten des programmatisch "Vier neue Nachrichten" betitelten Bandes tritt viel stärker Cohens metafiktionale Schreibweise zutage, die sichtbar in der Tradition eines Pynchon, Coover oder John Barth steht. In der Schreibschulsatire "Uni-Bezirk" nimmt Cohen sein eigenes Metier ebenso aufs Korn wie in der Erzählung "McDonald's", deren Held Korrekturleser von Medikamenten-Beipackzetteln ist. So sehr Blumenbach sich bemüht, diese Storys einigermaßen verständlich zu machen und sich dabei lauter verrückte Neologismen (am schönsten: "Adlatussis") einfallen lässt, kann er doch Cohen nicht aus der Gefahr aller poetologischen Fiktionen retten: über lauter Reflexion den Leser zu verlieren. Die Erzählung "Gesendet", in der Pornosternchen aus dem Internet einen Journalisten magisch-realistisch heimsuchen, bewegt sich am Rande der Hermetik und Unlesbarkeit. Das macht aber nichts, denn "Emission" allein hat das Zeug, eine kanonische metamoderne Kurzgeschichte zu werden.

Joshua Cohen: "Vier neue Nachrichten".

Aus dem Englischen von Ulrich Blumenbach. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2014. 270 S., geb., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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