Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: keine, Kyoto Sangyo University (German Department), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem letzten Weltkrieg erlebte die Ästhetik eine ständig ansteigende Flut von Publikationen, speziell in der deutschen und englischen Sprache. Besonders allgemeine Untersuchungen ästhetischen Erlebens und ästhetischer Manifestationen überwiegen vor Analysen spezifischer Phänomene und Kunstwerke. Seit etwa 1950 werden die ersteren gelegentlich als "meta-ästhetisch" bezeichnet. Aber verschiedene Autoren (z. B. Woltersdorff 1987) meinten, dass viele dieser Untersuchungen "meta-meta-ästhetisch" genannt werden müssten, weil sie analysieren, wie wir allgemeine Probleme der Ästhetik behandeln, z. B. ihre Terminologie. Solche Abhandlungen rücken sozusagen zweimal von den tatsächlichen ästhetischen Phänomenen und Erfahrungen ab und sind deshalb äußerst abstrakt und theoretisch. Diese Entfernung weiter Bereiche der modernen Ästhetik von dem tatsächlichen Erlebnis von Kunst oder anderer ästhetischer Phänomene ist von verschiedenen Autoren bedauert worden. Jedoch könnten wiederum die Klagen dieser Autoren als "dreifach von der Kunst entfernt" charakterisiert werden, oder als "Meta-meta-meta-Ästhetik". Eine analoge Entwicklung kann man in der Literaturwissenschaft beobachten, besonders in der Flut von Überlegungen zu ihrer Zielsetzung und Methodik. Und wenn "Meta-Ästhetik" oft als "theoretisch", "methodologisch" und "abstrakt" bezeichnet werden muss, lässt sie sich mit der "allgemeinen Literaturwissenschaft" vergleichen, die ebenfalls nach dem letzten Weltkrieg aufblühte. (In: Acta Humanistica, 23/1, Humanities S. No. 21 (1996) 286-302)
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