Das Buch behandelt nicht nur die Familie im engeren Sinne, sondern ausgehend von der Forschung zur Frühen Neuzeit die Häuslichkeit als sozialer Raum. Zur häuslichen Sphäre zählen auch Kinder, Geschwister, Verwandte, Bedienstete, Hausfreunde, Gäste, Mitbewohner und Schlafgänger. Insgesamt sind die häuslichen Beziehungen aus der Sicht der schreibenden Subjekte in vieler Hinsicht um die Ehe zentriert, und zwar die Ehe in vielen Facetten: Eheanbahnung, Eheschließung als Ereignis, Ehealltag, Ehekonflikte, Ehekrisen. Durch die Ausweitung des Blickwinkels auf die Häuslichkeit im weiten Sinne kommt das Buch jedoch zu einem neuen Verständnis der bürgerlichen Familie und darüber hinaus als bisher. Familie wurde im 19. Jahrhundert - auch im Bürgertum - sehr viel offener gelebt als in der Hochzeit der sog. Kernfamilie nach 1945 oder in der Kleinfamilie heute.
Joachim Eibach, Universität Bern.
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"Joachim Eibachs tiefe Einblicke und dichte Beschreibungen eröffnen vor allem eine neue Perspektive auf die Familie der bürgerlichen Moderne. Es zeigt, wie plural Formen der Familie bereits vor mehr als 200 Jahren waren und besonders, wie resistent Familien mit alltäglichen Spannungen und Krisen umzugehen verstanden. [...] Der Autor versteht es äußerst einfühlsam in die Gefühlswelt seiner Akteurinnen und Akteure einzutauchen, das Buch ist ungemein gut geschrieben, fern jeglichen Jargons, eine wahre Lesefreude." Gunilla-Friederike Budde in: Historische Zeitschrift, 2023
"Abschließend sei erwähnt, dass »Fragile Familien « ein wunderbar geschriebenes Buch ist, welches zum einem die große fachliche Kompetenz des Autors zeigt und zum anderen durch einen lebensnahen, an angebrachten Stellen auch amüsierenden Schreibstil einen wahren Lesegenuss darstellt." Mette Bartels in: Ariadne, 80/2024