Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit fokussiert den Sprachgebrauch von Ausgangssperre und Ausgangsbeschränkung in der Debatte um die Eindämmungsmaßnahmen innerhalb der Medienberichterstattung und den daraus resultierenden Frames als potenzielle Einflüsse auf den Beschluss der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen am 22ten März 2020. Welche Rolle spielten sprachliche Frames in der Legitimation der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie? Noch bevor am 22ten März 2020 von Bund und Ländern Ausgangs- und Kontaktbeschränkung beschlossen wurden, wurden die Maßnahmen nicht nur von Parteien und Politikerinnen und Politikern, sondern insbesondere auch in der Medienberichterstattung durch einzelne Journalistinnen und Journalisten oder Autorinnen und Autoren debattiert. Während die Kontaktsperre oder Kontaktbeschränkungen erst zu dem Zeitpunkt, als der Beschluss erlassen wurde, häufiger thematisiert zu werden schienen, schienen Ausgangssperre und Ausgangsbeschränkung bereits als konträre Spieler einer potenziellen Eindämmungsmaßnahme abgehandelt zu werden. Folgende Thematik schien dabei besonders im Fokus zu stehen: die Vereinbarkeit einer Ausgangssperre mit dem Grundgesetz und der Demokratie. In einem Artikel auf Zeit Online vom 19ten März 2020 wird beispielsweise folgende Frage gestellt: „Lässt das Grundgesetz die Maßnahme überhaupt zu?“. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt dagegen, ebenfalls in einem Online-Artikel, schon einen Tag später: „Es geht nur mit dem Hammer“, denn „wer noch immer nicht begriffen hatte, wie ernst die Lage ist, musste seither mit Ausgangsbeschränkungen rechnen“. Andere Artikel schienen dagegen den Appell an die Vernunft zu thematisieren, z. B. in folgendem Spiegel-Kommentar: „Die Frage der Ausgangssperre zeigt das: Wollen wir Politiker, die drakonische Maßnahmen verhängen müssen, weil zu viele von uns nicht bereit sind, vernünftig zu sein und sich an die Regeln zu halten?“. In einem „Essay über die Corona-Gesellschaft“ heißt es dazu: „Die Vernunftpanik verhindert Debatten. […] Man kann gegen Ausgangssperren argumentieren und trotzdem kein Massenmörder sein.“