Ein historischer Bayernkrimi
„Francobaldi – Familiengeheimnisse“ ist ein historischer Bayernkrimi, der sich von Eichstätt nach Wien und wieder zurück in die bayerische Heimat bewegt mit etlichen Zwischenstationen wie etwa München, Posssenhofen und Wasserburg.
Es ist bereits der zweite
Band um Francobaldi, der mit seiner Ottilie im beschaulichen Eichstätt lebt. Babette, Ottilies…mehrEin historischer Bayernkrimi
„Francobaldi – Familiengeheimnisse“ ist ein historischer Bayernkrimi, der sich von Eichstätt nach Wien und wieder zurück in die bayerische Heimat bewegt mit etlichen Zwischenstationen wie etwa München, Posssenhofen und Wasserburg.
Es ist bereits der zweite Band um Francobaldi, der mit seiner Ottilie im beschaulichen Eichstätt lebt. Babette, Ottilies Tochter aus erster Ehe, ist im heiratsfähigen Alter. Ein standesgemäßer Ehemann muss gefunden werden und da Babette nicht daran denkt, heimzukehren, machen sich Ottilie und Francobaldi auf den Weg nach Wien. Dort lernen sie Eleonore von Gleizenstein kennen, Babette ist ihre Gesellschafterin. Als dann Eleonores ehemalige Gourvernante durch einen Treppensturz stirbt, kommen einige Ungereimtheiten ans Licht, derer sich Francobaldi annimmt.
Das gesellschaftliche Leben im ausgehenden 18. Jahrhundert wird anschaulich geschildert. Die Moralvorstellungen zwängen die Frauen in ein enges Korsett, Männer dagegen erfreuen sich sämtlicher Freiheiten. Uneheliche Kinder waren auch damals in allen Gesellschaftsschichten keine Seltenheit, den Umgang mit diesen „Bastarden“ kann man eher als kaltherzig bezeichnen, auch wenn einigen von ihnen dank ihrer nachgewiesenen adeligen Abstammung ein besseres Leben bevorstand, wenngleich fernab der Ursprungsfamilie.
Die politischen und die gesellschaftlichen Umbrüche sind Thema, auch die Geheimbünde, allen voran die Illuminaten. Ein Verzeichnis der im Krimi vorkommenden historischen Personen findet man im Anschluss an diese „Familiengeheimnisse“ wie etwa einige Mitglieder jener Illuminaten. Auch der Pfalzgraf Karl Theodor, Mirabeau und selbst Mozart und dessen Zauberflöte, um nur einige ganz wenige zu nennen, haben ihren Auftritt.
Die gut recherchierten historischen Ereignisse sind informativ, sie fließen in den fiktionalen Teil ein und bilden eine homogene Einheit. Ganz wenige geschichtliche Fakten waren für mein Empfinden etwas zu lang geraten, die kriminalistischen Elemente haben diese Längen aber wieder gut abgefangen. Die Autorin hat ihre Charaktere nahbar dargeboten, ihr Schreistil ist gut lesbar und was mir besonders gut gefallen hat – man atmet beim Lesen die damalige Zeit direkt ein.