Knapp 200 Jahre sind vergangen, seit Mary Shelley mit "Frankenstein" ihr berühmtestes Buch veröffentlichte. Ihr Romanerstling ist seither zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden und hat von seiner Aktualität nichts eingebüßt. Schon Viktor Frankenstein im Roman muss sich der Verantwortung für die von ihm geschaffene Kreatur stellen, mehr noch begibt sich der Mensch im 21. Jahrhundert durch seine Forschungen in Bereiche, die moralisch zweifelhaft sind und unkalkulierbare, globale Risiken mit sich bringen. Diese Problematik macht den Roman zu einer beliebten Lektüre im Englischunterricht. Die Ausgabe bietet den ungekürzten Text der von der Autorin 1831 überarbeiteten Fassung. Ungekürzte und unbearbeitete Textausgabe in der Originalsprache, mit Übersetzungen schwieriger Wörter, Nachwort und Literaturhinweisen. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2016Mary Shelley
Nicht mal eines Namens wurde das Geschöpf für würdig befunden, immer heißt es nur die Kreatur oder das Monster, Frankensteins Monster. Der Doktor Viktor Frankenstein hatte einen perfekten künstlichen Menschen schaffen wollen, aber was bei seinem Experiment herauskam, war so abschreckend, dass es nirgends zugehörig sein durfte. Der absolute Outsider.
Wenn er in ein Dorf kam, fielen die Frauen in Ohnmacht, Steine wurden geschleudert. Das naive und empfindsame Monster floh aufs Land und erklärte der menschlichen Spezies den Krieg. Mary Shelleys „Frankenstein“, erschienen 1818, ist ein revolutionäres Buch, das von Identität und Freiheit handelt. Zur Kultfigur wurde das Monster 1931 durch den Film von James Whale – der als Homosexueller ums Außenseiterdasein wusste. Da fingen die Menschen an, sich ihrer eigenen Monstrosität bewusst zu werden. Und so etwas wie sympathy for the monster zu empfinden.
GÖT
Mary Shelley: Frankenstein. dtv, 304 Seiten, 8,90 Euro.
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Nicht mal eines Namens wurde das Geschöpf für würdig befunden, immer heißt es nur die Kreatur oder das Monster, Frankensteins Monster. Der Doktor Viktor Frankenstein hatte einen perfekten künstlichen Menschen schaffen wollen, aber was bei seinem Experiment herauskam, war so abschreckend, dass es nirgends zugehörig sein durfte. Der absolute Outsider.
Wenn er in ein Dorf kam, fielen die Frauen in Ohnmacht, Steine wurden geschleudert. Das naive und empfindsame Monster floh aufs Land und erklärte der menschlichen Spezies den Krieg. Mary Shelleys „Frankenstein“, erschienen 1818, ist ein revolutionäres Buch, das von Identität und Freiheit handelt. Zur Kultfigur wurde das Monster 1931 durch den Film von James Whale – der als Homosexueller ums Außenseiterdasein wusste. Da fingen die Menschen an, sich ihrer eigenen Monstrosität bewusst zu werden. Und so etwas wie sympathy for the monster zu empfinden.
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Mary Shelley: Frankenstein. dtv, 304 Seiten, 8,90 Euro.
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