Frankreichs politischer Wiederaufstieg in der Endphase des Hundertjährigen Kriegs, die zukunftsweisenden Reformdebatten des Basler Konzils, der französische Frühhumanismus, die Rangstreitigkeiten der Fürsten auf Reichsversammlungen und Konzilien: Heribert Müller nimmt die Protagonisten hinter den Ereignissen in den Blick, vor allem jene neue Schicht gelehrter Räte, die am Ende des Mittelalters überall im Westen Europas als Juristen, Unterhändler, Theologen oder Diplomaten unverzichtbar geworden sind. Seine Aufsätze zu Frankreich, Burgund und dem Reich leisten einen wichtigen Beitrag zur Frage nach dem Werden des modernen Staates, eröffnen Einblicke in das politische und personelle Gefüge zwischen diesen Mächten und zeigen die Interdependenz europäischer Geschichte im Zeitalter der großen Konzilien des 15. Jahrhunderts auf. Geboren 1946; Studium der Geschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Universität zu Köln; 1976 Promotion; 1986 Habilitation; 1987-94, 1998-2011 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt; 1994-1998 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität zu Köln; 2004 Korrespondierendes Mitglied des Institut de France; ab April 2011 emeritiert.
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