Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 3,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar "Ideengeschichte der Alleinherrschaft", Sprache: Deutsch, Abstract: Jean Bodin gilt als einer der einflussreichsten Staatstheoretiker des 16. Jahrhunderts und auch darüber hinaus. Seine Idee der Souveränität gilt als Grundidee des Absolutismus, der besonders in Frankreich das Merkmal des höfischen Lebens und der Staatsform wurde. Seine Idee der Souveränität gibt dem neuzeitlichen Denken eine neue Komponente. Sein Werk "Sechs Bücher über den Staat" gilt als sein wichtigstes. Bodin konzipiert hier eine Idee, die das politische Dilemma im vom Bürgerkrieg geplagten Frankreich lösen soll. Die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten, genauer den Hugenotten, konnten vom französischen König ob ihres Umfanges und ihrer Brutalität nicht ignoriert werden. Die daraus folgende Krise des Königtums versuchte Bodin dann durch seine Theorie der höchsten Gewalt wieder in geordnete Bahnen zu lenken. In dieser Arbeit soll nun die Staatsidee Bodins auf die Herrschaft von Louis XIV. übersetzt werden. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage wie die Staatstheorie von Bodin auf die Herrschaft Louis XIV. umgesetzt wurde? Wie versuchte Louis XIV. seine absolutistische Macht zu etablieren und in welchem Maße war dies mit Bodins Staatstheorie in Einklang zu bringen ist? Im ersten Teil soll die Staatstheorie von Bodin erläutert werden. Hierbei wird zuerst auf den historischen Kontext Bezug genommen und die politischen und gesellschaftlichen Umstände in Frankreich erläutert. Danach werden seine Staatsauffassung und sein Souveränitätsbegriff beschrieben der die Grundessenz für den im späteren Verlauf der Arbeit aufkommenden Absolutismus Louis XIV. ist. Neben der Erläuterung des Souveränitätsbegriffs soll auch auf die Beschränkung des Souveräns eingegangen werden die Bodin in seinem Werk "Sechs Bücher über den Staat" einbringt. Hier ist zu untersuchen, wie weit diese Beschränkungen reichten und wie sie in der Praxis angewandt wurden. In der Diskussion der Beschränkungen des Souveräns spielen das Naturrecht und das göttliche Recht eine zentrale Rolle. Diese Diskussion ist nicht nur in Bezug auf diese Arbeit wichtig und interessant sondern kann als einer der Grundkonflikte der Neuzeit erachtet werden. Der Streit zwischen König und Adel/ Volk um Beschränkung der Macht und Macht des Adels oder des Volkes sind der Ursprung unzähliger Konflikte seit dem Ende des Mittelalters.
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