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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Halykonien. Erzählte Unter-Welten im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Entwürfe literarischer Anderswelten haben eine lange Tradition in Europa. Die Topo-graphien des Untergrunds und der Gegenwelt haben nicht zuletzt durch die großen, neuzeitlichen Erschütterungen der Revolutionen und Weltkriege innerhalb der Litera-tur neue Dimensionen gewonnen, die sich einer traditionell motivgeschichtlichen Beschreibung zum…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Halykonien. Erzählte Unter-Welten im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Entwürfe literarischer Anderswelten haben eine lange Tradition in Europa. Die Topo-graphien des Untergrunds und der Gegenwelt haben nicht zuletzt durch die großen, neuzeitlichen Erschütterungen der Revolutionen und Weltkriege innerhalb der Litera-tur neue Dimensionen gewonnen, die sich einer traditionell motivgeschichtlichen Beschreibung zum Großteil entziehen. Ein beredtes Beispiel hierfür ist Franz Fühmanns sogenanntes "Bergwerks"-Frag-ment. Ein Zeugnis für die Hoffnungen und Illusionen sowie die fatalen Widersprüche eines Menschen, der "über Auschwitz zum Sozialismus gekommen war." Mit dem Bergwerk verband sich für Fühmann vieles. Für ihn war es ein Ort der My-thologie, in der der Bergmann - Atlas gleich - den Berg zu tragen schien, ein "jungfräulicher Ort", in dem "jedes Streb Pionierland war" , das Einblicke in längst vergangene Zeiten bot, aber ebenso Ort, der Modellcharakter besitzend, einem die Möglichkeit bot, den Prozess des Eindringens in unbekannte Bezirke zu studieren. In aller erster Linie war für Fühmann die Grube jedoch "der Ort der Wahrheit, in der jeder Handgriff gnadenlos gewogen" wurde. Zugleich verband sich für ihn mit dem Bergwerk eine heimliche Kindheitssehnsucht, die Welt des Arbeiters, seine schwere physische Arbeit, welche sich in diesem spe-ziellen Fall immer im Angesicht des Todes vollzog. Die Vielschichtigkeit seiner Be-trachtungen, die sich aus dem Studium seiner Landschaft ergab, machte es Füh-mann unmöglich "nur" einen Bergwerksroman zu schreiben. "Die große Metapher Bergwerk. Die philosophische Dimension. Fühmann holte weit aus." Als Pendant zu "Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens" konzipiert, um-fasst das Werk eine Vielzahl von Gedanken, die den Dichter in seinem letzten Le-bensjahrzehnt bewegt haben. Selbst nach langwieriger, intensiver Beschäftigung mit Fühmanns Spätwerk ist es mir nicht gelungen die darin angelegte Dimensionsvielfalt gänzlich zu erfassen. Ein Scheitern? Ziel des Beleges ist es, bestimmende Elemente des Fragments herauszuarbeiten und zu analysieren, schon hier mit der Feststellung, dass man dem Ausspruch der Lyrikerin und Freundin Fühmanns - Margarete Hansmann: "Jeder hat seinen Fühmann" nur beipflichten kann. [...]