Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar: Kafkas Verwandlungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Kafka. Der Prozeß. Zwei Lesarten. Martin Walser untersucht in seiner Dissertation „Beschreibung einer Form“ unter anderem Franz Kafkas Romanfragment „Der Prozeß“. Er beginnt seine Betrachtung, indem er behauptet, daß „je vollkommener die Dichtung ist, desto weniger verweist sie auf den Dichter.“ Martin Walser stellt an sich den Anspruch, Kafkas Romanfragmente frei von biographischen Bezügen, also nur den Text an sich und seine Eigenheiten zu analysieren, um damit einen neuen Blickwinkel auf Franz Kafkas Texte verfügbar zu machen. Er betreibt in seiner Dissertation keine poetische Werkbetrachtung, sondern untersucht einzig und allein die Machart desselben. Er nennt, zählt, vergleicht und analysiert Kafkas drei Romanfragmente, als schaute er auf eine geometrische Zeichnung, deren geheimnisvolles Muster er entschlüsseln wollte. Manfred Schmeling nannte Martin Walser einmal einen Kafka-Exegeten der sensibleren Art.