Das vorliegende Buch über Franz Oppenheimer beschäftigt sich mit der deutsch-jüdischen Identitätskonstruktion dieser schillernden Figur. Mit der dichten biographischen Darstellung gelingt der Autorin eine Würdigung sowohl des eigensinnigen Theoriewerks als auch des öffentlichen Beitrags, den Oppenheimer sowohl für die deutsche Gesellschaft als auch für die jüdische Gemeinschaft geleistet hat. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die Problematik, wie Oppenheimer im Laufe seines Lebens mit dem Spannungsverhältnis zwischen seiner betonten »Konfessionslosigkeit« einerseits und seiner ebenfalls von ihm hervorgehobenen »Stammeszugehörigkeit« andererseits zurechtgekommen ist.