Franz Werfel gehörte zu den beliebtesten und meistgelesenen Schriftstellern der 1920er Jahre. Seine Gedichte, Prosatexte und Dramen sind in die Weltliteratur eingegangen. Doch wie sehr seine Geburtsstadt Prag und seine deutsch-böhmisch-jüdische Herkunft ihn und sein Werk prägten, ist heute nur noch wenig bekannt. Der vorliegende Band setzt genau dort an und widmet sich einem besonderen Werk: Werfels 'Prager Roman'. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Prag untersuchen Der Abituriententag. Die Geschichte einer Jugendschuld. Sie analysieren ästhetische und moralische Fragen. Auch die Raumsemantik, intertextuelle Bezüge und Identitätskonstruktionen sowie das Verhältnis von Erinnerung und Machtdiskurs und die Klassendynamik kommen zur Sprache. Diese umfassende Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven erlaubt einen tiefen Einblick in das Werk des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Vertreters der Prager deutschen Literatur. Viera Glosíková, Doz.habil. PhDr., CSc., wirkt am Lehrstuhl für Germanistik der Pädagogischen Fakultät der Karls-Universität in Prag und ist Vorstandsmitglied im Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. Ilse Nagelschmidt ist emeritierte Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig und Ehrenpräsidentin des 'Freien Deutschen Autorenverbandes' (FDA). Lena Sophie Voß studierte Germanistik und Französisch in Leipzig, Aix-en-Provence und Jerusalem. Sie forscht an der Universität Leipzig zu Elias Canetti und Sammy Gronemann.
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