Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 1,7, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus in Deutschland befindet sich seit je her in einem stetigen Prozess. Während die Debatte im Laufe der Jahrzehnte auf der einen Seite an Breite gewonnen hat - von einer stetigen Präsenz in Politik, Medien und Öffentlichkeit hin zu einem differenzierterem und offenerem Umgang mit der Thematik - blieb auf der anderen Seite ein Faktor der NS Zeit weiterhin unangetastet. Frauen als Täterinnen spielen in der deutschen Erinnerungskultur weiterhin eine untergeordnete Rolle, während das Bild des Opfers oder auch der unbeteiligten Zeitgenossin weiterverbreitet wird. Mit der Frauenbewegung in den 1970er Jahren begann man sich auch mit diesen Vorurteilen differenzierter auseinanderzusetzen und hinterfragte die aktive Beteiligung von Frauen an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Betrachtung der Frauen musste also revidiert werden. Auch wenn es in der Zwischenzeit eine Vielzahl geschichtswissenschaftlicher Publikationen gibt, welche die Täterschaft von Frauen thematisieren, spielt die Thematik in der Erinnerungskultur und der öffentlichen Wahrnehmung bisher keine große Rolle. "Diese Handlungsspielräume ganz normaler Frauen in der NS-Diktatur liegen für die Öffentlichkeit immer noch weitgehend im Dunkeln." (Kompisch 2008: 67). Schuld und Täterschaft werden weiterhin hauptsächlich mit Männern assoziiert, während die Frau weiterhin als passiv und unpolitisch dargestellt wird. Man kann also sagen, dass egal wie entwickelt die deutsche Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus zu sein scheint, das Bild der Frau eine erhebliche Lücke darstellt. Dies ist der zentrale Punkt meiner Arbeit.
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