Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ende des 20. Jahrhunderts ist geprägt von einem schwelenden kulturellen und politischen Konflikt zwischen Okzident und Orient. Schon seit dem frühen Mittelalter stehen die beiden Weltkreise [...] sowohl in engem Kontakt als auch in gespannter Konkurrenz zueinander. Dieses Spannungsfeld findet seinen Widerhall auch in der zeitgenössischen frankophonen Literatur. Beispielhaft dafür steht der marokkanische Autor Tahar Ben Jelloun, der als Immigrant nach Frankreich kam und heute ein Wanderer zwischen beiden Kulturen ist. In seinen Romanen thematisiert Ben Jelloun unter anderem die Probleme maghrebinischer Einwanderer in Frankreich und die sozialen Konflikte, die sich durch die Modernisierung und die Einflüsse der westlichen Welt für sein Heimatland Marokko ergeben. Dabei fällt sein Augenmerk oft auf die maghrebinischen Frauen, denen er in diesem Prozess der Veränderung eine besondere Rolle beimisst, da sich an ihnen die vielartigen Probleme am deutlichsten zeigen. Diese Arbeit setzt sich mit den Frauengestalten von vier ausgewählten Romanen Tahar Ben Jellouns auseinander: L'Enfant de sable, La Nuit sacrée, Les Yeux baissés und Harrouda. Es werden dabei die ihnen vom Autor gegebenen Eigenschaften und die dadurch entstehenden Konfliktsituationen, ihre Funktion innerhalb der Romanhandlung und die Darstellungsweise untersucht. Die Analyse soll zudem die erzählerischen Stilmittel und Gendertheorien miteinbeziehen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Frauengestalten über die Romane hinweg diskutieren und eine Bewertung ermöglichen, die einerseits die Intention des Autors aufzeigen und andererseits die Bedeutung seines Romanwerks verdeutlichen soll.
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