unterhaltsam und kurzweilig
Marijke Amado beschreibt in diesem Buch verschiedene Abschnitte ihres Lebens, beispielsweise, wie sie als Reiseleiterin arbeitete, von Rudi Carrell entdeckt wurde oder auch von eigenen Sendungen, Erfolgen und Misserfolgen.
Ungefähr die zweite Hälfte des Buches
bietet im Wechsel Ausführungen Frau Amados und von ihr geführte Interviews mit TV-Kolleginnen, in denen…mehrunterhaltsam und kurzweilig
Marijke Amado beschreibt in diesem Buch verschiedene Abschnitte ihres Lebens, beispielsweise, wie sie als Reiseleiterin arbeitete, von Rudi Carrell entdeckt wurde oder auch von eigenen Sendungen, Erfolgen und Misserfolgen.
Ungefähr die zweite Hälfte des Buches bietet im Wechsel Ausführungen Frau Amados und von ihr geführte Interviews mit TV-Kolleginnen, in denen sie jedesmal auch wieder ihre eigenen Erlebnisse einfließen lässt: Demütigungen, Übergangenwerden oder Vertragsbrüche mündlicher Zusagen, auf die sie jedoch ohne echte Handhabe vertraut hat und davon ausgeht, bei einem Mann hätte man diese Zusagen auch ohne schriftlichen Vertrag eingehalten.
Auf der Buchrückseite schreibt Marijke Amado ausdrücklich, dass dieses Buch keine Abrechnung, sondern der Versuch sein soll zu erklären, was sich hinter und vor den Kamaras im Laufe der Jahrzehnte vor allem für Frauen verändert hat. Ich muss gestehen, dass ich immer wieder den Eindruck gewann, die Verbitterung nicht nur zwischen den Zeilen zu lesen, wenn immer wieder einzelne Paradebeispiele abgehandelt wurden. Es ist unstrittig, wie klein, wenig selbstbestimmt und abhängig Frauen, nicht nur beim Fernsehen, vor 50 Jahren waren und dass sich langsam etwas verändert hat, mit ihrem Selbstbewusstsein, der Grenze dessen, was sie sich gefallen lassen und dem Umstand, dass Frauen ab ihrem 40. Geburtstag nicht unsichtbar sein oder werden müssen.
Marijke Amado erzählt gerade heraus, schont weder sich noch andere und manchesmal grenzt es für meinen Geschmack auch schon an Beleidigung, auch der anderer Frauen; kann man jetzt durchweg witzig finden, oder im Rahmen von Frauensolidarität auch eher unpassend. Zudem waren mir die Wiederholungen der Situationen, in denen ihr übel mitgespielt ein wenig zu viel; ich hatte eigentlich etwas allgemeingültigere Beispiele, auch anderer, erwartet. Dass in Interviews erwähnt wurde, dass sich manche bedrängt fühlten und „unmoralische“ Angebote erhielten und andere nicht, war jetzt auch nicht wirklich eine neue Erkenntnis. Dennoch fand ich das Buch recht interessant, unter anderem weil mir gar nicht bewusst war, dass Mareijke Amodo dermaßen present im Fernsehen war. Eine vage Erinnerung habe ich an den WWF Club oder an Sendungsvorschauen der Mini-Playbackshow und habe nun von vielen Formaten gelesenn ( die ich nie geschaut habe oder schauen werde), in denen Frau Amado aufgetreten ist, beipielsweise dem Dschungelcamp, Big Brother oder Tanz-Talent/Wettkampf-Shows. Viel interessanter fand ich die privaten Hintergründe zu den einzelnen Lebens- und Fernsehabschnitten, beispielsweise über ihren Sohn und seine Kinderfrauen oder die alles verändernde Sekunde nach dem Heiratsantrag….
Zweifelsohne hat es da harte Lebensphasen, Kämpfe, Ungerechtigkeiten und Verluste gegeben, die hier ganz leicht, zuweilen recht witzig erzählt und durch viele persönliche Fotos aus den beschriebenen Jahrzehnten ergänzt wurden. Auch wenn der Untertitel suggeriert, dass es in den Medien anders gelaufen sein soll als für die Frauen außerhalb dieser, dürften sich für Leserinnen mit etwas Lebenserfahrung diesbezüglich nicht so wirklich neue Erkenntnisse ergeben – so war es halt und zum Glück hat sich einiges geändert.
Insgesamt war das Buch unterhaltsam und interessant zu lesen.