Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Neue Technologien und die zunehmende Vernetzung in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht über nationale und kontinentale Grenzen hinweg haben die moderne Gesellschaft nachhaltig verändert. Besonders deutlich ist dieser Wandel im Bereich der Arbeit zu spüren: Der wirtschaftliche Strukturwandel führt dazu, dass Berufszweige pluraler und die berufliche Bildung anspruchsvoller werden, gleichzeitig wird der Wettbewerb verschärft und Arbeitsprozesse werden rationalisiert. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen eine selbstbestimmtere Arbeitsweise und lösen gleichzeitig die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend auf. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, wie vielschichtig der Wandel der Arbeitswelt ist und dass er neben Chancen erhebliche Unsicherheiten birgt. Die Frage, wie Individuen die „schöne neue Arbeitswelt“ erleben und wie sie mit den damit einhergehenden biographischen Risiken umgehen, wird über den Zusammenhang von makro- und mikrosoziologischen Dynamiken der modernen Arbeitswelt behandelt – theoretisch sowie empirisch. Hierfür wird zunächst der Blick auf den historischen Strukturwandel von der Industrie- zur modernen Dienstleistungsgesellschaft gerichtet, um hiervon ausgehend zentralen sozialen Phänomenen der Moderne – Flexibilisierung, Beschleunigung und Selbstoptimierung – nachzugehen. Hierfür werden vier Theorien behandelt, die den aktuellen Diskurs prägen: "Der flexible Mensch" von Richard Sennett (1998), "Beschleunigung und Entfremdung" von Hartmut Rosa (2013), "Der Arbeitskraftunternehmer" von Günter Voß und Hans Pongratz (1998) sowie "Das unternehmerische Selbst" von Ulrich Bröckling (2007). In die Diskussion werden aktuelle Studien und Daten eingeflochten, die zeigen, dass insbesondere die Gruppe der jungen, gut ausgebildeten Frauen – die von den Soziologen nur randständig diskutiert werden – besonders von den untersuchten sozialen Phänomenen betroffen sind. Im zweiten Teil dieser Abschlussarbeit soll im Rahmen einer Vorstudie den Fragen nachgegangen werden, wie diese Frauengeneration die moderne Arbeitswelt erlebt und wie sie ihre Rolle findet und gestaltet. Mithilfe narrativer Interviews werden erste Hinweise auf die Strategien dreier Frauen erfasst, die bereits seit mehreren Jahren versuchen, ihren Weg in der modernen Arbeitswelt zu finden. Im dritten Teil der Arbeit werden die empirischen Befunde vor dem Hintergrund der Theorien diskutiert.