Der Arbeitsmarkt ist in vielen westeuropäischen Ländern, so auch in Deutschland, in Männer- und Frauenberufe geteilt. Die Arbeit von Frauen unterscheidet sich oft nicht nur inhaltlich, sondern auch bezüglich hierarchischer Positionierung und Verdienstmöglichkeiten sowie der Zuständigkeit für unbezahlte, private Arbeit von der Arbeit von Männern. In ihrer empirischen Untersuchung beleuchtet Jutta Wergen sowohl berufliches Alltagshandeln von Frauen in typischen Männerberufen als auch die Aushandlungsarrangements im Bereich privater, unbezahlter Arbeit. Am Beispiel von Frauen in Fahrberufen, wie Lkw-Fahrerinnen, Schifferinnen und Fahrerinnen im ÖPNV, wird ein Berufsfeld untersucht, das durch Globalisierung und ein zusammenwachsendes Europa besonderen strukturellen Veränderungen unterliegt. Zugleich wird - gestützt durch zahlreiche Interviews - der Frage nachgegangen, ob und wie mit diesen Veränderungen auch Geschlechterstrukturen im beruflichen und familiären Alltag in Bewegung geraten. Ein wichtiges Ergebnis der Analyse ist, dass die Untersuchung von Geschlechterverhältnissen im Zusammenhang mit Erwerbsarbeit auch die Verteilung privater Arbeit beinhalten muss.
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