Die Friedliche Revolution begann in der Kirche. Der Herbst 1989 ist untrennbar mit den Friedensgebeten in der Nikolaikirche Leipzig verbunden. Gefühle des Hoffens und Bangens sind es, die Christen wie Nicht-Christen vor 25 Jahren in wachsenden Mengen in das Gotteshaus zogen. Für Christian Führer ist das gewaltlose Gelingen der Friedlichen Revolution die unzweifelhafte Erfüllung der Bergpredigt Jesu, der 9. Oktober ein Wunder biblischen Ausmaßes. Doch auch nach 1990 hält Führer sich nie mit Kritik am System zurück, scheut sich nicht, Einsatz zu zeigen – mit dem steten Hinweis auf Gott. Seine Predigten, Reden, Ansprachen und Interviews zeichnen sich durch Leidenschaft und Kampfeswillen aus, durch Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten. Der Kampf gegen rechte Ideologien und rücksichtslosen Kapitalismus bleibt für ihn erste Christenpflicht. So finden auch die Friedensgebete neue Anlässe. Nicht zuletzt enthält diese Textsammlung Sonntagspredigten, die besonders die mitreißende wie alltagstaugliche Glaubensstärke des Nikolaipfarrers zeigen.